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Laras Federn – Autoren Blog

Mit einem Flügelschlag durch die wunderschöne Welt der Bücher

Tag: Cover

Adventskalender – Tag 11

December 11, 2019 larasfedernLeave a comment

Neues Cover Ein Macho als Muse

Kapitel 11 meines Romans “Ein Macho als Muse”.

Viel Spaß, ab jetzt kommen Caleigh und Noah aus der Nummer nicht mehr raus.


Kapitel 11

 

Ohne einen weiteren Kommentar zu dieser unerwarteten Kuss-Eskalation abzugeben, rauschte Caleigh mit ihrer Beute davon.

Noah blieb auf dem Parkplatz zurück und rieb sich über das erhitzte Gesicht. „Mann, oh Mann … Was war das denn?“, fragte er sich leise und merkte, dass er dringend das dämliche Grinsen loswerden musste.

Er machte probeweise ein paar Schritte, um zu sehen, ob er geradeaus laufen konnte. Caleigh zu küssen, war eine Überdosis an Erregung gewesen, von der er erst einmal wieder runterkommen musste. Tief atmete er durch und trat den Rückweg zum Haus an.

Geschäftsmäßig gesehen hatte Noah ein simples Prinzip: Der Zweck heiligte die Mittel. Im Grunde war es ihm egal, wie er an sein Ziel kam, da er immer für die gute Sache arbeitete. Aber als er nun gen Sonnenuntergang auf das prächtige Gutshaus zulief, schlich sich der Zweifel von hinten an ihn heran, der bisher leise in ihm geflüstert hatte, nun aber immer lauter wurde. Denn wenn er ganz ehrlich mit sich war: Caleigh war anders. Vom ersten Augenblick an hatte sie ihn auf eine Art und Weise fasziniert, wie es noch nie zuvor eine Frau getan hatte. Im Laufe seines beruflichen Aufstieges hatte er schon weit fragwürdigere Schachzüge als einen Kuss gemacht, aber in der Vergangenheit hatte er nie einen Klienten gehabt, der ihm unter die Haut gegangen war wie Caleigh Winter.

Noah versuchte die Spannung aus seinen Schultern und seinem Nacken zu lösen, indem er mit Kopf kreiste. Und gerade als er das Landhaus betrat, fasste er den Beschluss, professionell zu bleiben – er durfte das Ziel nicht aus den Augen verlieren! Es gab Wichtigeres, als seine Gefühle … Und auch, wenn Caleigh es nicht glaubte, Professionalität stand für ihn ganz weit oben auf der Liste seiner Werte.

 

Vivi fing ihn an der Rezeption ab. „Hey, Noah.“

Ihre schnarrende, schläfrige Stimme erinnerte ihn an den altersschwachen Lautsprecher im Schwimmbad seiner Jugend. „Vivi. Was gibt’s?“ Etwas verlegen strich er sich durch die Haare, die Caleigh eben durchwühlt hatte – ob die Seminarleiterin sie noch gesehen hatte und nun wusste, dass sie zusammen vor der Tür gewesen waren? Innerlich zuckte er jedoch mit den Schultern – eigentlich konnte ihm egal sein, was andere über seine Angelegenheiten mit Caleigh dachten.

„Wir wollten in zehn Minuten mit dem Reinigungsritual beginnen. Wo ist deine Team-Partnerin? Gerade für euch ist es wichtig, damit ihr den Survival-Abschnitt gut übersteht.“

„Ich hole Caleigh eben. Dann sind wir gleich da.“ Den abendlichen Seminarpunkt hatte er über sein kleines Parkplatz-Rendezvous ja vollkommen vergessen …

„Wir sind schon alle im Garten.“

Noah nickte Vivi freundlich zu und eilte in die erste Etage hinauf, wo er Caleigh mit ihrer Kriegsbeute vermutete.

 

Er lag richtig. Schon von weitem hörte er ihre entrüstete Stimme – der Kuss schien nicht nur ihn aufgewühlt zu haben …

„Ich muss aber zurückkommen! Elfi! Ich verliere den Verstand!“

Stille folgte, in der er glaubte, ihre Verwirrung und Verzweiflung beinahe am eigenen Leibe zu spüren.

„Bitte, gib mir noch eine letzte Chance, Elfi!“

Noah schüttelte den Kopf – Elfriede hatte in Bezug auf ihre hochkarätigste Angestellte längst die Geduld verloren und laut ihrer Aussage hatte Caleigh schon viel zu viele ‚letzte Chancen‘ bekommen. Mit ihrem Flehen würde sie bei ihrer Chefin also auf Granit beißen.

„Es ist ernst! Ich erkenne mich nicht mehr wieder.“

Noah schmunzelte leicht – so ging es nicht nur ihr. Auch er beobachtete Verhaltensweisen an sich, die er vor Caleigh nicht von sich gekannt hatte. Er verspürte Zuneigung zu ihr. Und Reue, weil er ihr gegenüber aus wichtigen Gründen nicht vollkommen ehrlich sein konnte. Dabei war gerade so etwas Kurzsichtiges wie Reue absolut untypisch für ihn …

„Dieses Seminar ist totaler Humbug – die Zeitverschwendung nimmt gerade epische Ausmaße an!“

Noah lehnte sich an den Türrahmen. Caleighs unumstößliche Überzeugung, dass sich neuen, vielleicht auch sinnlosen Dingen zu öffnen, reine Zeitverschwendung sei, machte deutlich, wie festgefahren sie tatsächlich in ihrem Denken war. Sie saß auf der Lauer, immer bereit sich zu verteidigen – Noah hatte schon viele Künstler kennengelernt, die sich aufgrund einer Schaffenskrise so verhielten … und als psychologischer Berater hatte er sie erfolgreich therapiert.

„Natürlich habe ich noch kein neues Kapitel geplottet!“ Caleighs Stimme war eine Oktave höher gerutscht. „Nein, ich habe auch noch keine Idee für den Clou des neuen Mermaid-Bandes …“ Caleigh stöhnte genervt, als hätte Elfriede am anderen Ende der Leitung genau ins Schwarze getroffen. „Dazu wird es aber auch nicht kommen an diesem Ort! Ich kann hier nicht denken!“

Noah horchte auf, denn das war genau das, was er mit seinem Verhalten erreichen wollte: Caleigh am rationalen Denken hindern. Sein Plan war darauf ausgelegt, sie zu ihrer Spontanität zurückzubringen, ihr Künstlerherz wieder für die Welt zu öffnen – das war unabdingbar für eine Geschichtenschreiberin. Denn Caleigh war weit mehr als eine Lektorin, die bereits verfasste Texte nur korrigierte. Sie betreute im Weltwechsel Verlag drei eigene Buchreihen, deren Charaktere und Handlungsverläufe aus ihrer Feder stammten.

„Was soll das heißen: Meine Vermeidungsstrategien funktionieren nicht mehr?“, rief Caleigh in diesem Augenblick in das Telefon hinein.

Bei seiner Anstellung als freier Künstler-Berater in Elfriedes Verlag hatte sie ihm Caleighs Verhalten beschrieben, ihm erklärt, wie sie sich ihren Aufträgen entzog, wie sie alles zerdachte – angefangen hatte alles mit den schlechten Rezensionen, die sie seit einem halben Jahr immer wieder von einem anonymen Leser bekam.

„Ich schwöre dir, Elfi, dieses Wochenende ist ein Griff ins Klo! So eine bescheuerte –“ Caleigh brach ab, schnappte lautstark nach Luft. „Elfi? Elfriede?“

Ihre Chefin hatte offensichtlich aufgelegt.

„Verdammt!“, fluchte Caleigh.

Noah wollte gerade höflich anklopfen, als von innen ein riesiger Lärm ertönte und Caleigh erstickt aufschrie. In Nullkommanichts hatte er die Tür aufgerissen und fand seine Team-Partnerin in der Hocke vor einer zerdepperten Glasvase vor. Sie hielt ihre Hand umschlungen.

„Hast du dich geschnitten?“ Hastig lief er zu ihr und sah sich die Verletzung an.

„Hast du an meiner Tür gelauscht?“

„Ja.“ Er ergriff ihren Arm und zog sie hoch. „Komm mit. Ich habe einen Erste-Hilfe-Kasten in meinem Zimmer.“

Zum ersten Mal gab Caleigh keine aufmüpfige Antwort, sondern folgte ihm mit betroffenem Blick. „Ich kann kein Blut sehen“, murmelte sie und lehnte sich beim Laufen etwas stärker an ihn, als es von einer Frau ihres Kalibers zu erwarten gewesen wäre.

„Schon okay, ich hab dich“, gab Noah zurück und schlang einen Arm um ihre Taille.

 

In seinem Badezimmer angekommen, verfrachtete er Caleigh an die Wand neben dem Waschbecken und zog ihre Hand unter den kühlen Wasserstrahl.

„Ist nicht tief“, sagte er beruhigend, als er die Verletzung begutachtet hatte.

„Hört es gleich auf zu bluten?“

„Mit Sicherheit, Pocahontas.“

In ihre Augen kam das Feuer zurück, das er so an ihr mochte. „Pocahontas? Habe ich irgendwas verpasst?“

„Na, Indianer kennen keinen Schmerz und wer in Anbetracht einer definitiv tödlichen Wunde so tapfer ist wie du, muss ein Indianer sein.“

Caleigh rollte mit den Augen. „Wer den Schaden hat, muss für den Spott nicht sorgen.“ Sie wagte einen vorsichtigen Blick auf ihre Hand, sah aber schnell wieder weg, weil das über die Verletzung fließende Wasser immer noch etwas rosa gefärbt war, und murmelte: „Deine Frechheit sagt mir, du hast keine Schwächen – lass dich also besser nicht mit einer erwischen.“

Noah wackelte mit den Augenbrauen und grinste, doch innerlich krümmte er sich. Doch … er hatte Schwächen. Caleigh höchstpersönlich hatte sich als eine entpuppt. Und dann war da noch Tim. Sein Bruder war immer einer seiner wunden Punkte gewesen. Bis zu dem Tag ihres kompletten Zerwürfnisses. Seitdem war Tim nicht mehr nur eine Schwäche, sondern seine Achillesferse.

Er stellte den Wasserhahn aus und nahm ein frisches, dunkles Handtuch, um vorsichtig Caleighs Hand abzutupfen.

„Danke“, sagte sie leise, als er etwas später ein Mulltuch auf die Wunde legte und sanft einen Verband um ihre Hand wickelte.

Er sah zu ihr auf und wurde von der Tiefe ihrer Augen mitgerissen. Wie in einem Strudel gingen seine Gedanken an frühere Streitereien mit seinem Bruder in ihrem Blick unter. Geschmeidig machte er einen Schritt auf sie zu, hob eine Hand zu ihrer Wange und streichelte bedächtig ihre seidene, kaffeebraune Haut.

Ich muss es irgendwie schaffen, mehr Abstand zu wahren, dachte er noch, als er langsam, aber sicher die Distanz zu ihr verringerte.

Auch in Caleighs Augen schimmerte Unsicherheit mit einem Hauch von Zweifel auf, aber sie legte dennoch ihren Kopf ein Stück nach hinten, als könne sie sich genau wie er der starken Anziehungskraft zwischen ihnen nicht entziehen.

Dann war Widerstehen nicht einmal mehr denkbar, sodass Noah seinen hungrigen Mund auf ihren schönen Hals presste und ihren Körper gegen die Wand drückte. In ihrer Nähe war er einfach nicht mehr Herr über seinen Willen …

„Oh!“, entfuhr es Caleigh, als er sich zwischen ihre Schenkel drängte, um noch näher bei ihr zu sein, um ihren Duft besser genießen zu können, um ihr weibliches Vibrieren zu spüren.

Ihr Geschmack war köstlich, ein wenig salzig, ein wenig süß und verlockend weich fühlte sich ihr Hals unter seinen forschenden Lippen an. In ihr schwelgend küsste er eine Spur bis hinauf zu ihrer Wange, um dann langsam ihren Mund zu erobern.

Doch ehe er den wundersamen Kuss vom Parkplatz fortsetzen konnte, seufzte Caleigh schwer. „Wir sollten aufhören …“

Noah öffnete die Augen ein Stück – er wollte nicht, dass der Zauber dieses Momentes brach, aber die Besorgnis in ihrer Stimme weckte ihn unwiderruflich aus seiner Lust auf mehr Zärtlichkeiten auf.

„Ich glaube, das ist keine gute Idee“, flüsterte sie.

Er brauchte einen kurzen Augenblick, um sich zu sammeln. „Nein. Du hast recht“, brachte er dann mühselig hervor.

Sie entschlüpfte ihm.

Verlegen strich Noah sich die Haare aus der Stirn, räusperte sich und lockerte seine zum Bersten gespannten Oberschenkel. Dann hatte er die Kraft, sich zu ihr umzusehen. Sie sah wunderschön aus – leichte Röte lag auf ihren Wangen und der Atem hob und senkte ihre Brust etwas schneller als gewöhnlich.

Der Impuls ein bewunderndes Kompliment auszusprechen, blieb ihm im Halse stecken. Eigentlich sagte er immer, was er dachte. Das gehörte normalerweise zu seinem Umgang mit Klienten. Aber bei Caleigh schienen seine üblichen Arbeitsmechanismen zu versagen. Er wollte nicht, dass sie seine Verwirrung zu deutlich spürte, und brach den Blickkontakt zu ihr ab. Als er an ihr vorbeiging, um das Bad zu verlassen, sah er, wie sie an ihrem Verband herumnestelte.

„Alles gut, mit deiner Hand?“, wollte er wissen. „Vielleicht sollten wir doch –“

„Nein, alles in Ordnung“, unterbrach sie seinen Vorschlag, doch zur Notaufnahme zu fahren. „Du hast mich gut verarztet.“

Sie lächelte schließlich und brachte das Eis, das gerade noch die feinen Bande zwischen ihnen bedroht hatte, zum Schmelzen. Erleichtert nickte Noah und schenkte ihr ein Lächeln zurück.

Caleigh Winter war wärmer und liebevoller, als ihre kühle Fassade glauben machte. Und wenn er seinen Job erledigt hatte, dann würde von ihren alten, einengenden Mauern nichts mehr stehen.

Noah holte das Satelliten-Telefon aus Caleighs Zimmer, um es Vivi zurückzugeben. Dann gingen sie hinaus in den Garten und während sie schweigend nebeneinander herliefen, spürte er, dass Caleigh zu helfen, längst kein rein berufliches Interesse mehr war – die Geschichtenschreiberin mit Ausnahmetalent und Schreibblockade war zu einer Herzensangelegenheit geworden.

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Adventskalender – Tag 10

December 10, 2019 larasfedernLeave a comment

Neues Cover Ein Macho als Muse

Veröffentlichung des 10. Kapitel von “Ein Macho als Muse”.

Viel Spaß beim Lesen, es wird prickelnd – ein folgenschwerer Kuss …


Kapitel 10

 

Caleigh starrte gierig auf das Handy in Noahs Händen hinab. „Gib’s mir!“

Er wich zurück und grinste schelmisch.

Kurz überlegte sie, ob sie ihm wieder eine Vorlage geboten hatte und schlug sich innerlich die Hand vor den Kopf, als es ihr auffiel: Ach, Caleigh … Gib’s mir?!

„Nicht so hastig“, sagte Noah auch schon. „Eben wolltest du doch nur einen Kuss.“

„Das gilt auch immer noch, du Scherzkeks. Ich meinte das Telefon – gib es her.“

„Erst will ich meinen Lohn.“

Caleigh sah sich im Essenssaal um. „Hier?“

„Von mir aus auch auf dem Flur.“

„Unten auf dem Parkplatz“, befahl sie, atmete einmal tief durch, wandte sich schwungvoll um und eilte hinaus.

 

Caleigh strich sich nervös die Bluse glatt. Sie war niemals aufgeregt, wenn es um leidenschaftliche Dinge ging. Eigentlich war sie ein Profi in unverfänglichen Bettgeschichten.

„Du schaffst das!“, murmelte sie, während sie gedankenverloren auf einen dunklen Jeep zulief.

Sie brauchte dringend Halt und als sie den Wagen endlich erreicht hatte, lehnte sie sich keuchend an die Fahrertür. Noah tauchte jetzt erst in der Tür des Gutshauses auf.

Bin ich so schnell gelaufen?

Sie knibbelte an einen kleinen Kartoffelsuppen-Spritzer auf ihrer Hose und bemerkte, dass ihr Herz raste.

Bin ich etwa gerannt?

Caleigh schüttelte die absurde Aufregung ab.

„Benimm dich nicht wie ein Kind!“, fuhr sie sich selbst an und beobachtete, wie ihr Team-Partner langsam die Treppen des Landhauses hinunterkam.

Die Sonne ging gerade unter und tauchte seine große Statur in wunderschönes Zwielicht. Er war ein begehrenswerter, attraktiver Mann. Das musste Caleigh einfach zugeben.

„Warum sollte ich ihn nicht küssen?“

Sie zupfte wieder an ihrer Bluse herum und entdeckte auf ihren Stiefelspitzen Staubflecken. Hastig rieb sie ihre Schuhe an ihrer schwarzen Röhrenjeans ab.

„Hey.“

Caleigh schreckte zusammen. „Jetzt warst du aber doch ganz schön schnell.“

Noah lachte nur und ergriff ihre Topas-Kette. Er kam näher und ließ ihre Körpertemperatur in ungesunde Höhen schnellen.

„Warte!“, rief sie. „Wenn, dann nach meinen Regeln.“

Er zuckte mit den Schultern. „Soll mir recht sein.“

Er ließ ihre Kette wieder los – leicht traf der Edelstein auf ihre bebende Brust. Kurzerhand packte Caleigh Noah bei den breiten Schultern und manövrierte ihn etwas zu rabiat gegen das massive Auto. Er sah sie gleichzeitig überrascht und ermutigend an.

„Entschuldige“, murmelte sie.

„Kein Problem: deine Regeln. Und ich bin nicht gerade zerbrechlich.“

Sie nickte. „Dann ist ja gut.“

Mit einem Schritt war sie bei ihm. Das Lächeln verschwand aus seinem hübschen Gesicht und machte dem Ausdruck von Spannung Platz.

„Deal ist Deal“, wisperte sie, stellte sich auf Zehenspitzen, legte eine Hand auf seine Hüfte, erfasste seinen T-Shirt-Kragen und zog ihn zu sich herunter.

Ein letzter Blick in seine blauen Augen, dann schloss sie ihre Lider und bezahlte ihre Schulden.

 

Eigentlich war Caleigh kein Freund von langer, übertriebener Zärtlichkeit. Aber dieser Kuss war gar nicht so, wie es eigentlich bei ihr ablief. Normalerweise hätte sie ihm mit ihren Lippen eine stürmische, leidenschaftliche Markierung verpasst, aber sein Mund war weich und warm und einladend und verführte sie zu einer vorsichtigen Annäherung. Caleigh wunderte sich noch über sich selbst, als sich ihre Lippen gerade zaghaft trafen. Entweder war es dieser unerträglich schönen Naturidylle und dem romantischen Sonnenuntergang oder ihrer wochenlangen Abstinenz geschuldet, aber als sein Geschmack ihre Sinne traf, seine Wärme auf sie überging und sein Atem sie streichelte, fuhr eine Blitzsalve durch ihren Körper hindurch, die ihren Magen in Aufruhr versetzte und ihren Unterleib ins Chaos stürzte.

Keuchend hielt sie sich an seinem T-Shirt fest, um nicht alleine ihren zittrigen Beinen vertrauen zu müssen, und obwohl sie etwas ganz Anderes geplant hatte, gab sie sich dem Kuss hin.

Er saugte zärtlich an ihrer Unterlippe und strich mit der Zungenspitze an ihrer Oberlippe entlang, umfasste plötzlich ihren Nacken und zog sie enger an sich heran, sodass nun auch ihr Busen und ihr Bauch in Berührung mit seinem muskulösen Männerkörper kamen.

Das Ganze hatte wirklich gar nichts mehr mit ihrer Absicht, ihm einen pragmatisch guten, aber dabei auch gleichgültigen Kuss zu geben, zu tun. Ganz im Gegenteil. Caleigh merkte, wie sie Noah immer fester gegen das fremde Auto drängte, ihre Hand in seine Haare wanderte und sie auch seinen Mund noch enger zu sich zog.

Zu allem Überfluss wurde also aus Zärtlichkeit echte Leidenschaft und Caleigh verlor die Kontrolle über ihre viel zu flinke Zunge.

Kurz bevor ihre Hände sein T-Shirt hochschieben konnten, um seine ausgeprägte Bauchmuskulatur zu erkunden, zog sie beherzt die Reißleine: „Stopp!“, keuchte sie.

Noah löste seine Hände von ihr und ließ sie zurücktreten. In seinen Augen lag der Schleier sexueller Begierde, aber sein Mund grinste schon wieder frech.

„Dafür hätte ich zehn Telefone verdient“, brummte Caleigh und zog ihm mit Taschendieb würdiger Schnelligkeit das Satellitenhandy aus der Hosentasche.

 

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Adventskalender – Tag 9

December 9, 2019December 7, 2019 larasfedernLeave a comment

Neues Cover Ein Macho als Muse

 

Das 9. Türchen öffnet sich quietschend und gibt euch den Weg zu Kapitel 9 von “Ein Macho als Muse” frei. Die Helden wiederum befinden sich nun geradewegs auf dem Weg zu einem epischen Kuss, der anders verläuft als geplant.

Viel Spaß :-*

 


 

Kapitel 9

 

Vivi sah ziemlich zerknirscht aus, als sie Caleigh den geschliffenen und in Silber gefassten Edelstein überreichte. Aber die Seminarleiterin brachte es schließlich übers Herz, den blauen Topas loszulassen. „Dieser Stein beschert dem Schützen geistige Weitsicht und ermöglicht den Blick nach innen, wo deine Kräfte und Energien in verschlossenen Räumen ruhen. Mit Hilfe des Topases wirst du diese Räume öffnen können und zu neuer Kreativität finden.“

„Äh, ja …“ Caleigh nahm den Edelstein entgegen und sah etwas hilflos drein.

Noah schob sie leicht zur Seite, um die peinliche Situation zwischen ihr und der Seminarleiterin abzukürzen.

Als Vivi sein Gesicht erblickte, hellte sich ihre Stimmung etwas auf. „Für dich, Noah, der Amethyst. Er wird dich in den nächsten Tagen darin bestärken, deine gestaltenden Fähigkeiten auf deine Umwelt überfließen zu lassen und er wird dir den Weg zum Sinn deines Daseins weisen.“

„Wow“, sagte er. „Danke! Klasse, wenn das alles klappt.“ Er tätschelte Vivis Hand.

Sie strahlte ihn an. „Das wird es!“

Caleigh erwartete ihn etwas abseits mit diesem gewissen Ausdruck in ihren hellbraunen Augen. „Ihr seid echt ein tolles Paar.“

Noah sah nickend zu Vivi und ihren roten Dreadlocks zurück. „Ja, in der Tat. Leider bekommen ihre Haare mehr Streicheleinheiten ab als ich.“

Caleigh lachte leise. „Solange das euer einziges Problem ist … Gut, dass wenigstens ein Team-Partner hoch im Kurs steht bei ihr. Sonst hätten wir diese prachtvollen Ketten wohl nicht bekommen.“

„Alles für den Dackel“, sagte Noah, ließ seinen Amethyst in der Hosentasche verschwinden und hielt die Hand offen, um Caleighs blauen Topas zu nehmen. „Komm, ich ziehe dir die Kette an. Vielleicht wird es ja direkt was mit deinen verschlossenen Räumen.“

Caleigh zögerte noch, aber dann übergab sie ihm den Edelstein, drehte sich um und strich ihre schwarzen Haare zur Seite. Der schlanke Nacken und die dunkle Haut ihrer Schultern wirkten ungemein einladend auf Noahs Mund, aber er wollte sich zurückhalten, Caleigh eine kurze Phase der Erholung bieten, ehe er weiter ihre Mauern bestürmte. Das Gespräch an der Feuerstelle war ziemlich eskaliert, normalerweise ging er bei seinen Jobs feinfühliger vor. Aber einerseits war Caleigh zu scharfsinnig, um die Eskalation auf die lange Bank zu schieben und zweitens hatte er sich bemerkenswert schlecht unter Kontrolle, was ihre unbeschreibliche Anziehungskraft schuld war. Etwas an ihr reizte ihn, brachte ihn dazu, in ihrer Nähe sein zu wollen und ihr die Wahrheit über sich zu sagen.

Aber sie darf unter keinen Umständen zu früh wittern, dass ich nur ihretwegen hier bin …

Behutsam legte er die silberne Kette um ihren Hals. Dabei streiften sich sanft ihre Arme. Er registrierte, dass sie nicht zurückzuckte, was gut war: Ihr Vertrauen hatte er also trotz seiner harten Worte in Bezug auf ihr Leben hinter einer Fassade nicht verloren. Dankbarkeit durchströmte ihn.

„So, das war’s“, sagte er, als der Verschluss zugemacht war. Sanft umfasste er ihre Arme, drehte sie zu sich, um ihre Kette zu betrachten. Dann sah er auf und lächelte sie an. „Schön.“

Caleigh seufzte etwas angestrengt und fragte feindselig: „Soll ich dir auch helfen?“

„Ohne den genervten Unterton, hätte es so romantisch werden können“, gab Noah zurück, zückte seinen Edelstein und band sich die Lederkette selbst um. „Selbst ist der Mann!“

„Toll, dann hast du heute wenigstens schon eine Sache hinbekommen.“ Sie schnitt ihm eine angriffslustige Grimasse.

 

Das Abendessen war ein Gaumenschmaus der pfälzischen Küche. Benny, der in Noahs Auftrag eingeweiht war, und seine Frau hatten für die zehn Seminarteilnehmer Kartoffelsuppe und Dampfnudeln gekocht und danach sollte es noch Pflaumenkuchen geben.

Aber ehe Noah sich von der köstlichen Nachspeise nehmen konnte, kam Caleigh vollkommen aufgeregt zu ihm und flüsterte: „Vivi hat ein Satellitentelefon!“

„Gibt’s ja nicht!“, gab Noah lachend zurück. „Na und? Meinst du, sie ist in Wahrheit keine Hexe, sondern Spionin des MI6?“

„Eine britische Agentin? Könnte sein.“ Caleigh verzog kopfschüttelnd den Mund. „Das Handy. Du musst es für mich ausleihen!“

Er horchte auf. „Was kriege ich denn dafür?“ Das Gespräch war auf einmal interessant für ihn geworden.

„Keinen Schlag in den Nacken?“

„Denkst du, meine Dienste sind so preiswert?“

Caleigh verdrehte die Augen. „Du bist ihr Liebling. Es kostet dich doch nichts.“

„Das denkst auch nur du. Wenn sie mir einen Gefallen tut, stehe ich in ihrer Schuld. Und wer weiß, wie teuer sie ist!“ Er machte große Augen.

„Was willst du?“

„Das älteste Zahlungsmittel der Welt.“ Er grinste sie schelmisch an.

„Gold?“

Er schüttelte den Kopf. „Wertvoller. Und älter …“

Sie kniff ihre Augen zusammen. „Das ist total kindisch!“

„Das ist mir völlig egal“, gab er stolz zurück. „Du willst das Telefon? Ich will einen Kuss.“

„Du kennst wirklich überhaupt keine Grenzen, oder?“, fuhr sie auf. „Hast du schon mal etwas von Professionalität gehört?“

Er nahm sich ein großes Kuchenstück und vier riesige Löffel Sahne. „Gehst du darauf ein?“

„Ich muss dringend mit der Person sprechen, die das Ganze hier als einzige beenden kann …“ Caleigh reichte ihm die Hand. „Ein verdammter Kuss für das Sattelitentelefon!“

Noah nahm ihre Hand und streichelte mit dem Daumen grinsend ihr Handgelenk. Die Berührung spürte er tief in seinem Herzen, das Grinsen gehörte zu seiner herausfordernden Rolle. Diese ungute Mischung zwischen Job und echt Zuneigung für Caleigh schmeckte ihm gar nicht, aber er rief voll todesmutigem Enthusiasmus: „Deal!“

Caleigh entriss ihm daraufhin ihre Hand wieder und schnaubte aufgebracht: „Ein Pakt mit einem Steinzeitmenschen … Bring mir das Telefon wenigstens sofort!“

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Adventskalender – Tag 8

December 8, 2019December 8, 2019 larasfedernLeave a comment

Neues Cover Ein Macho als Muse

Der 8. Dezember hält das 8. Türchen bereit und damit das 8. Kapitel meines Romans “Ein Macho als Muse”.

Es handelt sich um eine romantische Komödie und ich hoffe, ihr sehr viel Spaß mit den Helden Caleigh und Noah, die mit einem feurigen Problem zu kämpfen haben.

Viel Spaß beim Lesen.

Eure Lara


Kapitel 8

 

Als Caleigh den Teichschleim endlich los war, ging es ihr schon wieder besser und langsam nahm der Plan, wie sie Noah seine Unverschämtheiten heimzahlen konnte, Gestalt an. Ihr dunkelblaues Negligé spielte dabei eine entscheidende Rolle.

Zuerst muss ich aber ein kleines Feuerchen machen.

Caleigh schnappte sich ihre ‚Noir Publish’-Zeitung – über deren überkandidelte Formulierungen Jenna sich stets lustig machte – und eine Packung Streichhölzer und marschierte zurück in den Garten.

Noah wartete auf sie. Ganz relaxed saß er an ihrer kläglich qualmenden Feuerstelle, ein Grashalm im Mundwinkel und das Gesicht in die Sonne gestreckt.

„Genieß du ruhig die Ruhe vor dem Sturm, mein Freund“, flüsterte sie, während sie sich innerlich die Hände rieb. Ihre Rache war nahe.

„Warum denn plötzlich so gut gelaunt, Partnerin?“, wollte er wissen, als sie bei ihm ankam.

„Ich dachte nur gerade, dass du einen ziemlich metrosexuellen Cowboy abgibst.“

Noah nahm den Grashalm aus dem Mund. „Ein bisschen zu viel?“ Er warf die angekaute Wiese weg und lachte breit.

Caleigh war für einen seltsam langen Zeitraum wie gebannt von ihm.

Einfach viel zu attraktiv …

Sie eiste sich von seinem Anblick los und zerriss etwas zu inbrünstig ihre Zeitung.

„Was hast du vor?“, fragte Noah in beiläufigem Ton.

„Ich hab ein zweites Feuer versprochen – hier kommt es.“

„Du weißt schon, dass das nicht der Challenge entspricht?“

„Bist du jetzt die Challenge-Polizei?“ Sie türmte die Zeitung zu einem kleinen Berg über dem Reisig auf.

„Alles klar, Rambo. Mach, was du willst. Aber wenn Vivi dich erwischt, sag ich ihr, dass du mich k.o. geschlagen hast, um dieses regelwidrige Feuer zu entzünden.“ Er grinste.

„Du bist ein Weichei.“

„Sagen wir lieber ein Frauenversteher.“

„Ha ha!“, machte Caleigh und zückte die Streichhölzer. „Bergaufbremser.“

Noahs Gesichtszüge wurden etwas ernster. „Kavalier.“

„Du hast eine völlig verzerrte Selbstwahrnehmung!“ Sie entzündete zwei Streichhölzer gleichzeitig und hielt sie an die Zeitung, die sie in der Vergangenheit viel zu verbissen gelesen hatte. „Du bist ein indiskreter Flegel!“

Noah lachte nun wieder, aber er klang dabei etwas angestrengt. „Ein bisschen Neugierde ist doch wohl nicht falsch. Würde dir jedenfalls auch guttun.“

Caleigh war erst zufrieden, als alle Streichhölzer verbraucht waren. Dann erwiderte sie trocken: „Ich habe genügend Interessen. Nur weil ich nicht an dir interessiert bin, heißt das noch lange nicht, dass ich verstaubt oder langweilig bin.“

Sie beobachtete zufrieden, wie die Zeitung nun das Reisig in Brand setzte. Gerade als sie einen Spruch über ihr cooles Feuer machen wollte, setzte ihr Team-Partner jedoch zu reden an: „Du machst aber einen ziemlich zurückgezogenen Eindruck. Ganz so, als würdest du seit einiger Zeit versuchen, jemand zu sein, der du nicht bist. Ich habe auf den ersten Blick gesehen, dass du hinter einer Fassade lebst und dich nicht mal mehr traust, dahinter hervorzublicken.“

Caleigh fuhr zu ihm herum. Ihr Herz raste und ihre Finger wurden schlagartig zittrig. Sie fühlte sich entdeckt, ganz so, als hätte Noah ihre Gedanken gelesen.

Wie kann ein Grobian wie er so ins Schwarze treffen?

Selbst Jenna schipperte immer nur knapp um den Kern der Probleme herum und dachte, es ginge nur um diesen vermaledeiten Kritiker, der ihr im Internet auf Schritt und Tritt folgte. Und niemand stand Caleigh näher als ihre beste Freundin. Noahs Treffsicherheit verblüffte sie also umso mehr.

„Du hast absolut keine Ahnung, wovon du sprichst!“, zischte sie und wollte ihm gerade erklären, was sie von seiner Schnüffelei und seinem ständigen Einmischen in ihre Privatangelegenheiten hielt, als hinter ihnen Stimmen laut wurden.

Caleigh drehte sich zu den anderen Teilnehmern um. Alle sahen zu ihnen herüber und zeigten auf sie.

„Sie meinen nicht uns“, murmelte Noah ihr jedoch zu. „Sie meinen dein Feuer.“

Verwirrt schaute sie zu ihrem kokelnden Zeitungsberg und musste feststellen, dass sie ein kleines, schwarzes Qualm-Inferno ausgelöst hatte.

Angelockt von dem haushohen Smogschwaden, mit dem Caleigh problemlos Rauchzeichen bis nach Australien hätte geben können, versammelte sich nach und nach das gesamte Seminar um ihre Feuerstelle.

Vivi stellte sich neben Noah und Caleigh und betrachtete den rußenden Papiervulkan eine Zeit lang still.

„Wir wollten ein bisschen Kreativität in die Sache bringen“, versuchte Caleigh das betroffene Gesicht der Seminarleiterin aufzuhellen.

Doch Vivi blieb erstaunlich ernst. „Du kannst die Dinge nicht erzwingen, Caleigh. Du zerstörst mehr, als du aufbaust, wenn du so rücksichtslos vorgehst. Dein inneres Gleichgewicht und Energiefluss sind die ersten Dinge, die dabei auf der Strecke bleiben.“

Vivi machte auf dem Absatz kehrt und ließ nur den süßen Duft von Nelke und Myrrhe zurück.

Schließlich pilgerten die anderen nach und nach wieder davon und Caleigh und Noah blieben alleine an ihrer Feuerstelle zurück.

„Woher wusste Vivi, dass ich es war?“, fragte Caleigh mit einem scherzhaften Unterton.

Noah sah sie an und blieb noch für einen kurzen Moment ernst. Doch dann stahl sich wieder das Lächeln auf seine Lippen, das sie schon beim ersten Anblick sympathisch gefunden hatte. „Ich hab keinen blassen Schimmer, wie die Hexe darauf kam.“

Caleigh lächelte zurück.

Schulterzuckend nahm er die Schaufel, die sie für das Ausheben des Feuerlochs benutzt hatten. „Wir sollten das Spektakel aber jetzt besser löschen.“

Gedankenversunken nickte Caleigh. „Meinst du, wir haben die Challenge trotzdem bestanden?“

„Ich dachte, wir sagen Challenge nicht.“

„Du hast doch gehört, ich darf die Dinge nicht erzwingen. Also, wenn ihr alle Challenge sagen wollt …“

Noah zwinkerte ihr zu und beendete mit zwei großen Ladungen Erde das Leben von Caleighs geschichtsträchtiger Rauchsäule.


 

Habt’s warm 😉

 

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Adventskalender – Tag 7

December 7, 2019December 7, 2019 larasfedernLeave a comment

Huhu, ihr fleißigen Weihnachtselfen.

Habt ihr schon Geschenke für eure Liebsten gefunden?

Hier kommt ein kleines Geschenk von mir ❤ Kapitel 7 ❤

Viel Spaß mit dem Macho.

Neues Cover Ein Macho als Muse


Kapitel 7

 

„Caleigh Winter. Was hast du dir dabei nur gedacht?“, fragte sie sich, als sie über die Wiese des Weingutgartens rannte. Diesem kleinen Halunken von ihrem Vater zu erzählen, war die dümmste Idee, die sie seit langem gehabt hatte. Noch dümmer, als 2005 das Nippelpiercing und der Spanisch-Sprachkurs letztes Jahr.

Eigentlich kannte sie ihn kaum und teilte dennoch eine Geschichte ihres Lebens mit ihm, die sie abertausende Tränen gekostet und ihr unbeschreiblichen Schmerz bereitet hatte. Wieso hatte sie ihm das anvertraut? Sie redete eigentlich mit niemandem darüber außer mit Jenna. Als sie vor ein paar Monaten eine letzte Suche gestartet hatte, war sie die einzige gewesen, der sie davon berichtet hatte. So war ihre beste Freundin auch die einzige gewesen, der sie dann erzählen musste, dass ihre Internetrecherchen im Nichts geendet waren …

Ich brauche kein Mitleid!

Schon früh hatte sie sich abgewöhnt, sich an irgendwelchen Schultern auszuweinen. Alles, was sie brauchte, war ihre eigene Stärke. Ihre Mutter war auch alleine klargekommen, nachdem ihr Vater die Familie hatte sitzen lassen. Dafür bewunderte Caleigh sie und würde alles tun, um diese innere Kraft ebenfalls zu beweisen.

Caleigh wischte die kindischen Tränen weg, die sich aus ihren Augen gestohlen hatten. Erst hatte Mr. Lockenkopf sie weichgeklopft und dann ins kalte Wasser geschubst. Das würde ihr nicht noch mal passieren – sie kannte und durchschaute solche Typen.

Aber nicht mit mir!

Viele Jahre in einer schnelllebigen, schwierigen Branche hatten ihr ein dickes Fell beschert, ein gelaufener Seminar-Partner brachte ihre Prinzipien nicht zum Wanken. Selbst dann nicht, wenn Unproduktivität ihre Nerven gefährlich empfindlich gemacht hatte.

Ich brauche niemands Hilfe!

Das musste auch Elfi langsam einsehen. Sie würde niemals einen Co-Lektor neben sich akzeptieren. Komme, was wolle: Ihre drei Buch-Reihen gehörten nur ihr. Sie ließ sich nicht einfach wegnehmen, was sie über Jahre aufgebaut und mit purem Herzblut betreut hatte, nur, weil die Inspiration mal ins Stocken geriet.

Ehe sie in das Hotelanwesen eintrat, machte Caleigh einen Bogen ums Haus, zückte ihr Handy und hielt es die Höhe.

„Hier muss es doch irgendwo einen Hauch von Empfang geben …“, murmelte sie, während sie durch den parkähnlich angelegten Garten irrte. „Komm schon, nur ein bisschen Telefonnetz.“

Plötzlich verschwand das gruselige „Kein Empfang“-Zeichen und machte einem schwachen Balken des Netz-Dreiecks Platz.

„Ja!“, rief Caleigh und nahm das Smartphone nur so weit herunter, dass sie Elfis Kontakt aufrufen konnte. Dann stellte sie den Lautsprecher an und reckte das Handy wieder in die Höhe.

Das Freizeichen bescherte ihr eine Gänsehaut purer Begeisterung. Und als dann das Gespräch angenommen wurde, durchflutete schiere Dankbarkeit ihren Körper.

„Sag mir nicht, du wurdest schon wieder aus dem Seminar geschmissen.“ Elfis trockene Stimme verbarg den Argwohn, den ihre Verlegerin seit einiger Zeit gegen sie hegte.

„Wurde ich nicht.“ Caleigh hatte es satt, von ihr wie ein störrisches Kind behandelt zu werden, aber das war jetzt Nebensache. „Lass mich zurückkommen. Ich habe die Lektion verstanden.“

Elfi lachte. „Die Lektion hat noch nicht einmal begonnen, Fräulein Winter.“

Caleigh verzog das Gesicht. „Das hier ist Zeitverschwendung. Ich gehöre an den Schreibtisch und nicht in den Wald mit einem unverschämten Neandertaler!“

„Wann du wieder an den Schreibtisch gehörst, entscheide ich. Viel zu lange habe ich dir freie Hand gelassen. Damit ist jetzt Schluss.“

„Elfi, bitte …“

„Nichts da, Caleigh. Du bleibst da. Das ist deine letzte Chan–“

Caleigh schielte auf das Display. „Nein, nein, nein …“ Der Empfangsbalken war noch da, aber das Netz schien zu wackeln.

„Elfi? Bist du noch da?“

Keine Antwort.

Langsam bewegte Caleigh sich ein Stück vorwärts. „Elfi?“

Sie machte noch einen Schritt. „Elfriede!“

Nichts.

„So ein Mist!“, fluchte Caleigh. Zwei weitere Schritte. „Elfi … Komm schon! Ich muss hier weg!“

Der Wunsch, zu verschwinden, schien wahr zu werden, denn plötzlich verlor Caleigh den Boden unter den Füßen und fiel.

Der Moment, in dem kaltes Wasser sie umspülte, war ein Augenblick reiner Frustration. Wie ein Käfer auf dem Rücken strampelte Caleigh, damit sie nicht vollkommen unterging und ihr Smartphone endgültig einen frühen Tod fand. Heldenmütig warf sie ihr Handy mit einem letzten Aufschrei ans Ufer. Eine Gurgelkur mit algenversetztem Teichwasser später, tauchte sie schnaubend wieder auf.

„Ein seltenes Flusspferd!“, rief jemand, dessen Leder-Boots gefährlich an Noahs geschmackvolle Schuhe erinnerten.

Caleigh brauchte einen Augenblick, um mit den Füßen Halt auf dem glitschigen Seeboden zu finden, aber dann hob sie den Arm aus dem Wasser und zeigte ihrem schadenfroh grinsenden Team-Partner den Mittelfinger.

„Wenn du baden gehen wolltest, hättest du mich ruhig einladen können, Süße.“

Caleigh wischte sich ein Mini-Seeröschen aus dem Mundwinkel. „Du wärst der Letzte, mit dem ich ein Schwimmbecken teilen würde.“

„Immer diese Verleugnung.“ Noah reichte ihr die Hand. „Komm, Arielle, ich helfe dir raus.“

Geflissentlich ignorierte sie ihn – hier und jetzt würde der Schnickschnack zwischen ihnen aufhören. Sie würde ihm zeigen, dass Caleigh Winter alles alleine schaffte.

 

Zum dritten Mal schon rutschte sie nun vom Rand des Seeufers ab und landete rückwärts wieder im Wasser. Dabei hatte sie die Entschlossenheit eines Stieres in sich, aus diesem Tümpel herauszukommen, denn seelenruhig durchstöberte Noah gerade ihr Handy und ließ sich von den Flüchen, die sie ihm an den Hals wünschte, nicht beeindrucken.

„Du bist das unverschämteste Kleinkind, das ich je kennenlernen musste!“, schrie sie gerade, als ihr Fuß wieder am Algenglitsch scheiterte und sie gurgelnd unterging.

„Mach sofort mein Handy aus!“, befahl sie, als sie wieder auftauchte.

„Klar … Wenn ich fertig bin.“

Offenbar machte er ein Foto von ihr, denn das Geräusch der aufnehmenden Kamera fuhr ihr durch Mark und Bein.

„Du Blödmann!“

„Warum denn Blödmann, du hast dein Haar doch nicht so wunderschön mit einer Seerose dekoriert, damit niemand davon Notiz nimmt?!“ Er hielt ihr das Handy hin, um den Schnappschuss stolz zu präsentieren.

Caleigh erwischte seinen Arm und krallte sich daran fest. „Ich bringe dich um!“

Noah lachte und zog sie mit einem Ruck aus dem See. „Geh dich aber erstmal duschen, bevor du über mich herfällst. Du stinkst nach muffigem Teich.“

Wutentbrannt entriss sie ihm das Smartphone und stolzierte mit schmatzenden Schuhen davon.

„Und denk dran, dass du dich ums zweite Feuer kümmern wolltest!“, rief Noah ihr noch hinterher.

Und wie sie sich um das zweite Feuer kümmern würde! Grimmig lachte Caleigh in sich hinein. Dieser Privatsphären-Kriminelle würde noch sehen, wen er sich zur Feindin gemacht hatte.

„Ich werde ein Feuer machen“, flüsterte sie grimmig,  „und zwar genau unter seinem Hintern.“


 

Bis Morgen ❤

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Adventskalender – Tag 6

December 6, 2019December 5, 2019 larasfedernLeave a comment

Türchen 6 bedeutet Kapitel 6 ❤

Viel Spaß beim Lesen des frisch eingestellten Kapitels aus meinem Liebesroman “Ein Macho als Muse” – einer etwas anderen Lovestory.

 


 

Neues Cover Ein Macho als Muse

 

Kapitel 6

 

„Ein Feuer entzünden?“ Caleigh stapfte in ihren hochhackigen Stiefeln selbstsicher neben ihm durch die ungemähte Wiese in Richtung Waldrand, als seien es TÜV geprüfte Wanderschuhe. „Ernsthaft? Das soll kreativ machen?“

„Es ist die älteste und wichtigste Errungenschaft des Menschen“, sagte Noah schulterzuckend. „Vielleicht entschleiert das dein visionäres Auge und du siehst endlich wieder klar.“

Caleigh schubste ihn von der Seite und zwang ihn damit, über einen Baumstamm zu springen.

„Hey, sowas kann schiefgehen!“, lachte er, riss eine Mohnblüte ab und warf sie nach ihr.

„Das war die Absicht“, gab Caleigh zurück. „Außerdem wollte ich wissen, ob dein Auge vielleicht auch verschleiert ist.“

„Ich sehe alles vollkommen scharf, meine Schönheit.“ Er wackelte anzüglich mit den Augenbrauen.

„Du hast sicher nur genug Alkohol im Blut, um doppelt zu sehen.“

„Ich bin ein Mann, Schätzchen, ich vertrage so einiges.“

Caleigh sah ihn schmunzelnd an: „Gut zu wissen, dann nehme ich ab jetzt keine Rücksicht mehr auf dein zartes Gemüt.“

„Ist das ein Versprechen?“

„Da kannst du Gift drauf nehmen.“

 

Die schweren Äste schnitten ihm langsam, aber sicher in die Arme ein, aber Noah biss die Zähne aufeinander und ging unerbittlich weiter.

Hinter sich hörte er Caleigh leise kichern.

„Warum lachst du?“, schnaufte er.

Ein Glucksen als Antwort.

Er schaute über die Schulter. Breit grinsend lief sie hinter ihm her und trug glückselig ihr federleichtes Reisig.

„Wir können … ja mal tauschen, dann sehen wir … wer zuletzt lacht.“

„Ich dachte, du verträgst so einiges.“

Er schnaufte nur abfällig, das Gewicht in seinen Händen machte ihn zugegebenermaßen etwas redefaul.

„Muss ich mir merken – du bist still, wenn du ins Schwitzen kommst.“

Jetzt war ihm doch wieder zum Sprechen zumute: „Kommt ganz … auf die Umstände an, meine Süße. Das ein … oder andere schmutzige Wort fällt mir dann schon noch ein!“

„Spar dir den Atem lieber, der Weg zum Weingut ist noch weit.“

„Andere … zu triezen, gefällt dir also?“

Caleigh lachte und überholte ihn. Offenbar waren ihre High-Heel-Boots tatsächlich Sieben-Meilen-Stiefel.

 

„Und du weißt wirklich, was du tust?“

Der Zweifel in Caleighs Stimme hätte ihn vielleicht gekränkt, wenn er sich nicht in Trance gearbeitet hätte, aber das schmale, feste Ästchen in seinen Händen drehte und drehte sich so wunderschön, dass es ihn gar nicht störte, dass es sich langsam in seine Handfläche hineinfraß.

Dann wurde der Schmerz jedoch groß und größer. Aber Aufgeben kam ihm trotzdem nicht in den Sinn: Caleigh hatte ihn mit ihrer frechen Art herausgefordert und er würde nicht einknicken – das verbat ihm seine Berufsehre.

Schließlich fing das trockene Gras an, zu glimmen und Noah stürzte vor, blies vorsichtig in die aufsteigende Flamme hinein und schickte ein Stoßgebet gen Feuergötter. „Schnell noch ein bisschen Reisig drüber!“, rief er Caleigh zu.

„Und jetzt schon kleine Ästchen?“, fragte sie.

„Ja. Aber nicht die kleine Glut ersticken.“

„Mach ich schon nicht.“

Doch kaum hatte sie es gesagt, erdrückte der von ihr gewählte Ast das Feuer.

Als es rauchend starb, wurde Noah ein bisschen übel.

„Sorry …“, presste Caleigh hervor und wedelte mit den Händen vor den erloschenen Flammen herum.

„Das geht nicht wieder an.“ Erschöpft wischte er sich den Schweiß ab, warf unauffällig einen Blick auf seine wunden Hände und suchte sich wieder die Dinge zusammen, die er brauchte, um einen neuen Versuch zu starten.

„Nein, warte. Ich kümmere mich um das zweite Feuer“, sagte Caleigh und hielt ihn am Arm fest. Ihre Hand war kühl und tat auf seiner aufgeheizten Haut sehr gut.

„Sag mir jetzt nicht, du bist ein Flammenteufel. Caleigh, die Pyromanin …“

„Mein Vater war oft mit mir campen, wenn ich ihn früher besucht habe.“

Noah traute seinen Ohren kaum. Das war seine Chance! „Wo hast du deinen Vater den besucht? Im Knast?“

Caleigh runzelte die Stirn. „Dir ist keine Stichelei zu abwegig, oder? Im Gefängnis kann man wohl kaum campen.“

„Entschuldige. Konnte ja nicht wissen, dass das ein heikles Thema für dich ist.“

„So, wie für dich dein Bruder?“

Noah musste schwer schlucken und fragte sich: Wie konnte sie mir das anmerken?

Als die Sprache vorhin kurz auf Tim gekommen war, hatte er doch sofort abgelenkt. Bei Caleigh musste er wirklich vollkommen überlegt handeln – sie schien ein feines Gespür für Schwächen und alte Wunden zu haben. Fast so fein wie seines. Und offenbar war seine Fassade noch wackeliger, als er schon befürchtet hatte. Sie war einfach ein ganz besonderer Fall von intelligenter Gegenspielerin und er sollte sich hüten, durch seine seltsame Angetanheit von ihr Fehler zu machen …

Aber dann lächelte Noah, er mochte Herausforderungen schließlich sehr. „Gut, Spaß beiseite. Wo hast du ihn denn besucht?“

„In den USA. Er lebt dort. Also lebte … Wahrscheinlich immer noch. Ich weiß es nicht.“

„Hast du den Kontakt abgebrochen?“

Caleighs Augen verdunkelten sich. „Nein. Er wollte wohl nichts mehr von mir wissen.“

„Hat er das gesagt?“ Ihre hellbraunen Augen färbten sich dunkler vor Traurigkeit und am liebsten hätte er sie in seine Arme gezogen. Aber er musste sich jetzt an den Plan halten. Allein schon um ihretwillen.

„Durch die Blume schon“, sagte sie leise. „Er ist umgezogen und hat es mir nicht gesagt. Eines Tages war er nicht mehr erreichbar.“

„Das tut mir leid, Caleigh.“

Sie schaute ihn an. In ihren makellosen Zügen lag für einen Moment der Schmerz, den ein Kind empfinden musste, wenn es sich verlassen fühlte. Aber dann verschloss sich ihr Blick und ihre Gesichtszüge wurden steinern. „Schnee von gestern. Ich mach uns jetzt ein Feuer.“

Sie eilte davon in Richtung Gutshaus und gab Noah die Möglichkeit, über das Erreichte nachzudenken. Er brauchte alle Geheimnisse aus Caleighs Vergangenheit, um sie von ihren Blockaden zu befreien. Oftmals mussten seine Klienten dafür ganz am Boden sein – entweder brachte er sie dorthin oder sie sich selbst.

Denn dann gab es nur noch eine Richtung: bergauf.

 


 

❤

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Adventskalender – Tag 5

December 5, 2019December 4, 2019 larasfedernLeave a comment

Neues Cover Ein Macho als Muse

Herzlich Willkommen hinter dem fünften Türchen meines diesjährigen Adventskalenders. Dich erwartet das fünfte Kapitel von der romantischen Komödie “Ein Macho als Muse”.

Viel Spaß,

Deine Lara


 

Kapitel 5

 

Caleigh hatte das Gefühl, das verrückte Gerede der Seminarleiterin und Noahs Nähe hatten ihr Gehirn zu einer überhitzten Puddingmasse werden lassen.

Ich muss schnellstens meine Hände zurückbekommen!

Probeweise wollte sie sich Noahs Griff entziehen, aber seine großen, warmen Hände hielten sie gefangen.

Tapfer versuchte er auch nach einer Stunde noch, das Rätsel ihrer Teambildung zu lösen: „Wo bist du geboren worden?“

Alle anderen Teams waren schon zur zweiten Aufgabe übergegangen.

„Bochum. Ruhrgebiet.“

„Hm“, machte er. „Ich komme aus Norddeutschland.“

„Hamburg?“

„Nee, Kiel.“

„Zu Kiel habe ich keinerlei Verbindung.“ Caleigh sagte das absichtlich so, als sei sie froh darüber.

Er schmunzelte ihre Stichelei aber einfach weg. „Ist einfach toll da. Und es gibt viele schöne Männer.“

„Was ist bei dir schiefgelaufen?“

„Du Frechdachs! Zum Glück habe ich ein gutes Selbstbewusstsein, ansonsten hättest du dein eigenes Team schon bei der ersten Challenge torpediert.“

„Sag nicht Challenge, sonst klingst du wie die rote Hexe dahinten.“

Noah warf einen Blick auf die Seminarleiterin, die mit den anderen schon im Garten des Weingutes war. Kurz runzelte er seine weich aussehende Stirn. „Meinst du, Vivi hat wirklich magische Fähigkeiten? Sie kommt mir schon ein bisschen gruselig vor.“

„Ich dachte, du wolltest sie verführen.“

„Da sind wir Nordlichter nicht so.“

„Da seid ihr Männer nicht so“, meinte Caleigh. „Ihr seid einfach urtümlicher, was Sex angeht.“

„Du willst mir doch nicht sagen, dass du noch nie mit jemandem im Bett warst, der ein bisschen komisch war.“

Sie lachte, denn sofort vielen ihr eine Reihe von Verflossenen ein, die ein kleines bisschen oder auch ausgesprochen seltsam gewesen waren. Ihre ausgesprochen anspruchsvolle Mutter wäre jedenfalls mit keinem von ihnen als Schwiegersohn glücklich geworden … „Das werde ich sicher nicht beantworten.“

„Komm schon. Sei jetzt nicht prüde.“

„Ich bin nicht prüde! Dich geht das einfach nichts an und außerdem bist du auch gruselig.“ Sie lachte.

„Dann würdest du nicht mit mir ins Bett gehen?“

Caleigh hielt inne. Noah brachte alles mit, was ein Mann zu bieten haben musste: Er war clever, redegewandt und körperlich eine glatte Eins – breites Kreuz, muskulöse Arme und ein knackiger Hintern. Aber seine Art, diese Provokationen und das ständige Kräftemessen … Caleigh hatte ihn einfach noch nicht durchschaut und das mochte die kontrollbedürftige Seite in ihr gar nicht. Am liebsten hätte sie Jenna angerufen, um ihre Freundin nach Interpretationen von Noahs Verhalten zu befragen … „Nein.“

Sein Lachen folgte auf dem Fuße. „Red dir das ruhig ein, Spätzchen. Du brennst doch drauf, mit mir zu verschwinden.“

Mit Schrecken stellte Caleigh fest, dass er ihr schon wieder näherkam, dieser ungehobelte Steinzeitmensch … Dumm nur, dass ein Fünkchen Wahrheit in seiner arroganten Feststellung enthalten war – er wirkte ungesund anziehend auf sie. „Ich will verschwinden, ganz richtig! Aber sicher nicht mit dir“, murmelte sie und versuchte fieberhaft, dem Drang zu widerstehen, sich küssen zu lassen.

„Wollt ihr jetzt vielleicht einen Tipp haben?“ Vivis Stimme brachte Noah zum Stillstand und rettete damit Caleighs persönliche Integrität.

Übereilt entzog sie sich seinem Zauberbann und baute sich vor der Seminarleiterin auf. „Ich halte diese Aufgabe für absolut sinnlos. Wie soll das Ausfragen eines anderen Menschen meine Kreativität fördern? Das ist reine Zeitverschwendung!“

Vivi sah sie mitleidig an. „Dein visionäres Auge ist völlig verschleiert, Liebes. Was ist deiner Intuition zugestoßen?“

Caleigh dachte angestrengt nach, was sie auf solch eine absurde Frage antworten sollte, doch ihr logisch denkendes Gehirn produzierte ausschließlich Fragezeichen.

Das ist albern, dachte sie nur immer wieder.

Die Seminarleiterin strich mit ihrem Zeigefinger langsam über Caleighs Stirn. „Lass es zu.“ Dann wandte Vivi sich um und schwebte zurück in den Garten.

Als Caleigh sich wieder einigermaßen gefasst hatte, rief sie ihr hinterher: „Was ist mit unserem Tipp?“

„Den hast du schon bekommen!“, flötete Vivi und hüpfte die Terrassenstufen hinab.

Caleigh drehte sich mit ratlosem Gesicht zu ihrem Partner um. „Was hat sie denn gesagt?“

Er tippte sich schmunzelnd auf die Stirn. „Dass dein visionäres Auge zu ist.“

„Verschleiert“, verbesserte Caleigh schnippisch – langsam ging ihr dieses Ratespiel ernsthaft auf die Nerven.

„Vielleicht hält sie dich auch für eine Hexe. Die schwarze Magie in dir ist echt total spürbar.“ Noah wedelte mit seinen Händen vor ihr herum.

Caleigh ließ ihn stehen und setzte sich auf die Couch. „Wenn ich jetzt googeln könnte …“ Ein Blick auf ihr regelrecht totes Smartphone ließ sie schwer seufzen. Das hatte Elfi doch sowas von extra gemacht. Und das nur, weil sie vom letzten Seminar aus fünf oder zehn SMS an sie losgeschickt hatte, in denen sie ihr Argumente genannt hatte, warum ihr eine Gruppensitzung mit anderen kreativ arbeitenden, aber unproduktiven Menschen kein bisschen weiterhalf.

„Was würdest du denn dann suchen?“

Sie blinzelte kurz verwirrt, erkannte aber dann, dass Noah auf ihre Sehnsucht nach einer Internet-Suchmaschine eingegangen war.

„Visionäres Auge vielleicht. Ich denke, das ist unsere Fährte.“

Noah setzte sich zu ihr. „Hast du vielleicht irgendwas erfunden, oder so? Ach, Momentchen … hab ich ja selbst nicht.“

„Ich denke mir nur Geschichten aus. Aber das wird sie nicht gemeint haben.“

„Was denn für Geschichten?“

Caleigh wehrte die Frage mit einer Handbewegung ab. „Visionen … Wer hat denn Visionen. Oder Auge … Vision.“

„Auf jeden Fall zielt der Tipp auf die Zukunft“, meinte Noah.

„Auf die Zukunft zielen?“, fragte Caleigh.

„Jap.“ Noah spannte einen imaginären Bogen und feuerte den Pfeil Richtung Fernseher ab.

„Das könnte es sein!“, rief Caleigh. „Wann hast du Geburtstag?“

„Fünfundzwanzigster November.“ Noah legte den Kopf schief. „Und du?“

„Ich auch!“ Sie sprang auf. „Komm mit!“

Noah blieb sitzen. „Echt? Du hast doch nicht auch am Fünfundzwan–“

„Nein! Ich hab am zwölften Dezember Geburtstag. Aber wir sind beide Schützen!“

 

Vivi hob die Hände gen Himmel und flüsterte: „Dankbar!“

„Also stimmt es?“, hakte Caleigh verunsichert durch die seltsame Geste der Seminarleiterin nach. „Unser Sternzeichen ist der Grund für unsere Zuteilung zueinander.“

Vivi löste den Blick vom Sommerhimmel und sagte: „Unter anderem … Aber ich dachte schon, ihr würdet es nicht schaffen. Einer von euch blockiert das glückliche Ende.“

Caleigh fühlte sich unmissverständlich angesprochen und wollte Vivi gerade sagen, wo sie sich ihre Sternzeichen-Zuteilung und eigentlich auch das ganze Seminar hinstecken konnte, als Noah einschritt: „Das erste Happy End haben wir aber jetzt geschafft!“

Vivi nickte, doch Caleigh war mit einem Schlag vollkommen kraftlos – dieses ‚intensiv-kreativ’ höhlte sie jetzt schon aus … „Es gibt keine Happy Ends.“

Noah verzog das Gesicht, als hätte sie gewagt, das Unaussprechliche zu sagen.

Und tatsächlich schien Vivi ihre alberne ‚alles ist gut und alle lieben sich’-Mentalität plötzlich verloren zu haben. Erschüttert sagte sie: „Na, sicher gibt’s die.“ Sie nickte hektisch.

„Vielleicht in Büchern und Filmen. Aber im wahren Leben? Nein. Keine Happy Ends. Nie.“

Noah lächelte angestrengt. „Was ist denn die nächste Aufgabe?“


 

❤

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Adventskalender – Tag 4

December 4, 2019December 3, 2019 larasfedernLeave a comment

Neues Cover Ein Macho als Muse

Huhu, ihr lieben Türchenöffner. Heute ist der vierte Dezember und deshalb wartet hier nun das vierte Kapitel von “Ein Macho als Muse” auf euch.

Viel Spaß beim Lesen.

Eure Lara


Kapitel 4

 

Noah lächelte äußerlich, aber innerlich fiel es ihm erstaunlich schwer immer neue Geschosse auf Caleigh abzufeuern.

Das kenne ich gar nicht von mir, dachte er voller Verwirrung und versuchte, sich über den nächsten Sieg über Caleigh zu freuen. Der innerliche Freudentanz wurde zu einem lustlosen Diskofox und schließlich brach er das Tanzen ganz ab.

Komm schon, Junge, blaffte er sich selbst an und zwang sich zu einem selbstgefälligen Grinsen in Caleighs Richtung. Es war für ihn sehr wichtig, seine Aufgaben zielgerichtet zu erledigen und gerade der Auftakt des Jobs war für den ganzen Ausgang des Auftrages formend. Vorsichtig schaute er Caleigh von der Seite an und erkannte, dass sie neben ihm vor Wut brodelte, während Vivi, die ziemlich gewöhnungsbedürftige Seminarleiterin, die Ziele der nächsten Tage beschrieb. Er hörte nur mit einem Ohr zu, weil er zu sehr damit beschäftigt war, Caleigh zu analysieren.

Sie schien sich überhaupt nicht darüber zu freuen, was Vivi zu verkünden hatte. Ganz im Gegenteil, jedes Wort, das die esoterische Intensiv-Kreativ-Betreuerin von sich gab, ließ Caleigh düsterer dreinblicken.

Sie hält das ganze Programm für albernen Unsinn. Der gut ausgebildete Psychologe in ihm lachte triumphierend auf. Jackpot!

Augenblicklich stand sein nächster Schritt fest. „Klasse. Das klingt richtig gut, Vivi“, rief er der Seminarleiterin zu, als diese gerade eine künstlerische Pause zwischen zwei Sätzen einlegte und ihre roten Dreadlocks streichelte. Ihm wurde aus unerfindlichen Gründen ein bisschen übel. Noah schüttelte sich – eigentlich hatte er eine dicke Haut, was Verstellung, Fassade und Notlügen anging, aber in diesem Augenblick mit Caleigh an seiner Seite, hätte er gerne sein wahres –

Noah!, fuhr er sich in Gedanken an. Zieh gefälligst deinen Job durch.

Die Seminarleiterin nickte ihm auch schon euphorisch zu, woraufhin Caleigh abfällig schnaubte: „Warum wusste ich, dass dir diese abgefahrenen Ideen gefallen?“ Sie verschränkte die Arme vor der Brust.

Er fand, dass sie während dieses Trotzanfalls wirklich zuckersüß aussah. Ihre kaffeebraune Haut war von Zornesröte unterlegt und ihre schwarzen Augenbrauen waren aufeinander zu gewandert.

Als sie seinen Blick spürte, sah sie auf und sandte ihm wahre Feuersbrünste der Ablehnung. Doch Noah knipste ihr nur freundlich ein Auge und wandte sich dann wieder Vivi zu, die gerade etwas darüber erzählte, wie modernes Survival-Training die Kreativität fördere: „Instinkte führen uns zu unseren inneren Kraftreserven und zu unserem tierischen Wissen. Die Welt wird besser erfahrbar und damit auch beschreibbar. Das ergibt einen puren Kreativ-Kick.“

„Den Kick holen wir uns ab“, flüsterte Noah seiner Team-Partnerin-wider-Willen zu. „Wir werden auf jeden Fall das beste Duo sein.“

Caleigh verdrehte nur die Augen und überschlug auch noch ihre Beine. Sie hasste dieses Seminar offensichtlich wirklich und das spielte ihm alle Asse in die Karten.

 

Schließlich standen sie sich gegenüber und sollten sich die Hände reichen.

„Warum sollte ich dich noch mal anfassen?“, murrte Caleigh. „Wir können uns auch so unterhalten.“

„Das ist Teil der Aufgabe.“ Er versuchte ihre Hände zu schnappen, aber sie zog sie weg. Es war ein kleiner Stich, aber er lächelte trotzdem und feixte: „Wir müssen uns doch endlich näherkommen. Ist vorbestimmt.“

„Gott bewahre!“ Caleigh machte einen Schritt zurück und stieß gegen die Fensterbank.

Das war seine Chance, ihre Finger einzufangen. Er schaffte es und hielt endlich ihre schmalen Hände in seinen. Zufrieden lächelte er. „Hab ich dich.“

Caleigh stöhnte genervt auf und legte dabei ihren Kopf einen kurzen Augenblick in den Nacken. Noah verging das Lachen, denn diese Bewegung und der Anblick ihres schlanken, nach hinten gelegten Halses wühlten ihn urplötzlich bis in die tiefsten Eingeweide auf. Fast hätte er ihre Hände wie eine heiße Kartoffel wieder fallen lassen, aber das konnte er im letzten Moment noch verhindern. Er durfte ihr gegenüber niemals Schwäche zeigen – ansonsten hätte er seinen Auftrag so gut wie vergeigt.

Vorsichtig schaute er ihr in die hellbraunen Augen und fluchte innerlich. Mist, sie musterte ihn schon neugierig, als hätte sie den Moment seiner Verwirrung instinktiv wahrgenommen.

Reiß dich endlich zusammen!, dachte er, fragte sich aber unterbewusst weiter, wie Caleigh es schaffte, ihn so aus der Bahn zu werfen.

„Ich weiß ja schon einiges über dich“, streute er beiläufig noch einmal den Umstand ein, dass er ihre Tasche durchsucht hatte, um zu der Form zurückzufinden, die er von anderen Auftragsarbeiten von sich kannte. „Willst du also mit den Fragen beginnen?“

Sie biss verärgert die Zähne aufeinander und überlegte wohl, wie sie ihm die Sache mit der Reisetasche und dem Anspielen auf ihren Vibrator heimzahlen konnte, aber dann trat Vivi an ihre Seite.

„Na? Kommt ihr beiden gut voran? Habt ihr schon eine Idee, warum ihr zu einem Team ernannt worden seid?“

Die schnarrende Stimme der Seminarleiterin brachte Noah zum Schmunzeln, doch Caleigh setzte den Gesichtsausdruck einer Eisprinzessin auf und sagte: „Um meine suizidale Ader hervorzulocken?“

Vivi starrte sie verwirrt an. „Bei allen Chakren … nein … Das ist nicht der Grund.“

Noah kam der offenbar ernsthaft beunruhigten Kreativ-Betreuerin schnell zur Hilfe: „Caleigh meinte das nicht so. Sie muss nur noch ein bisschen warm werden. Kreativität scheint nicht so ihre Stärke zu sei–“

Er konnte seinen Satz nicht zu Ende führen, denn eine Stiefelspitze rammte sich in sein Schienbein.

„Aua!“ Er sah auf Caleighs Füße hinab, die ganz unschuldig nebeneinanderstanden. „Hast du mich getreten?“

„Nein.“

Er schmälerte seine Augen. „Du Biest.“

Vivi wedelte aufgeregt mit den Händen. „Äh! Fangt doch bitte mit euren Fragen an. Und meldet euch, wenn ihr einen Tipp braucht.“ Sie rauschte davon.

„Mit deiner schlechten Stimmung vertreibst du selbst die gutmütige Vivi.“ Noah schaute Caleigh gespielt tadelnd an.

„Das ist wirklich kein Verlust. Sie bringt mich mit ihrem Hokuspokus auf die Palme.“

Noah seufzte. „Du bist echt eine Miesmacherin.“

„Willst du noch einen Tritt abbekommen?“

„Also gibst du es zu?“

Caleigh lächelte lieblich und ihm fiel auf, wie schön ihr Zähne waren. „Nein. Ich gebe gar nichts zu“, sagte sie selig dreinblickend.

„Okay. Wenn du deine Taten nicht gestehst, muss ich wohl härtere Geschütze auffahren.“ Noah zog sie mit einem Ruck an den Händen näher zu sich heran und brachte den sturen Ausdruck in ihren Augen für einen Moment zum Wanken. „Ich fange an. Warum könnten wir ein Team sein?“ Er musterte sie und überlegte, was er in ihrer Tasche gefunden hatte. „Das muss es sein – wir stehen beide auf heiße Dessous!“

Empört klappte Caleigh der Mund auf. „Wenn ich dann nicht ziemlich tief in der Patsche stecken würde, wärst du jetzt einen Kopf kürzer, mein Lieber. Aber glaube mir, du kommst nicht ungeschoren davon.“

Noah schwankte innerlich, aber weil es die Professionalität seinem Auftraggeber gegenüber verlangte, setzte er noch einen drauf: „Besonders dunkelblaue Seide mit beiger Spitze … oh, Mann!“

„Hat dir eigentlich niemand Benehmen beigebracht? Hatten deine Eltern keine Zeit für dich?“

„Der Strenge meiner Eltern habe ich meinen Charakter sicher nicht zu verdanken. Aber vielleicht habe ich ihnen zu verdanken, dass ich hier bin.“ Die Eltern-sind-gemein-Strategie hatte Noah sich eigentlich für einen späteren Zeitpunkt aufheben wollen, aber es passte gerade zu gut.

Caleighs Aggression legte sich auch tatsächlich etwas – sie schien anzubeißen. „Deine Eltern haben dich hergeschickt?“

„Mein Vater. Familienunternehmen …“ Noah zuckte mit den Schultern und schaute etwas zerknittert drein. Das musste er nicht einmal spielen, mit Familienmitgliedern zusammen zu arbeiten, war für ihn wirklich Segen und Fluch zugleich. „Ich war anderer Meinung und seitdem darf ich jedes Seminar im Land besuchen.“

„Oh …“ Sie schien zu überlegen, ob sie etwas dazu erwidern sollte.

Er gab ihr einen Schubs in die richtige Richtung: „Väter …“ Er hoffte inständig, dass er ihr mit dieser Vorlage nutzte und sie nicht zu sehr damit treffen würde.

Als sein Auftraggeber ihm die gesamte Akte ‚Caleigh Winter‘ ausgehändigt hatte, war ihm das Thema ‚Vater wie vom Erdboden verschluckt‘ aus psychologischer Sicht natürlich direkt ins Gesicht gesprungen. Als er dann jedoch erfahren hatte, dass der Suchverlauf ihres Verlagscomputers gehakt worden war, um an diese Informationen heranzukommen, hatte er zum ersten Mal in seiner Laufbahn als Wirtschaftspsychologe und Undercover-Agent schlucken müssen … Aber dann hatte er sich daran erinnert, dass er immer für den guten Zweck arbeitete, und so hatte er den Job angenommen. Denn Caleigh wieder in die Spur zu bringen, war mehr als ein Auftragsziel. Sie war eine brillante Plotterin und Lektorin – er hatte sich von ihrem Talent schnell überzeugen können.

Doch nun stand er Caleigh leibhaftig gegenüber und versuchte sich auf etwas anderes zu konzentrieren, als ihren süßen Duft, ihre hübschen Wangenknochen und Lippen, ihre schneidend scharfen Kommentare oder ihre intelligenten Augen …

„Ja, Väter.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Eine schwierige Gattung.“

Komm schon, Caleigh … Erzähl’s mir, dachte er. Er brauchte diese Information offiziell von ihr, um sie schlussendlich damit gepackt zu kriegen.

Aber sie öffnete sich nicht. Stattdessen fragte sie: „Bist du vielleicht auch Einzelkind?“

„Nein. Ein älterer Bruder.“ Das Thema war wiederum für ihn äußerst unangenehm. Er sprach nicht über Tim. „Gehst du gerne ins Kino? Ich bin ein ziemlicher Filmfreak.“

„Weniger. Ich stehe mehr auf Aktivität. Mit Freunden in neue Pubs gehen. Tanzen. Außergewöhnliche Cafés. Oder Vernissagen. Konzerte.“ Sie lachte. „Und besonders Freizeitparks.“

Noah konnte sich vorstellen, dass Caleigh nichts zu hoch, nichts zu schnell und nichts zu wild war. Ein Bild von ihr in Lederstiefeln und ihrem wirklich heißen Seiden-Negligé tauchte vor seinem inneren Auge auf und irritierte ihn. „Ich steh auf Krimis …“, stotterte er und schüttelte die erotische Vision hastig ab. „Serienmörder-Psychologie und sowas.“

Caleighs Augen weiteten sich.

„Keine Sorge. Ich bin kein Verbrecher. Meistens bin ich ganz legal unter Menschen.“

„Irgendwie glaube ich dir nicht. Alkohol in rauen Mengen mitten am Tag. Diebstahl einer Reisetasche. Unverschämtheiten am laufenden Band. Du bist sicher auf Kaution draußen und dieses Seminar ist eine gerichtliche Anordnung.“

Noah grinste. „Du hast noch etwas auf der Liste meiner Vergehen vergessen.“

„Was denn?“

„Versuchte Verführung.“

Caleigh schaute ihn herausfordernd an. „Davon hab ich nichts bemerkt.“

Noah kam ihr näher, wollte wissen, wie dicht sie ihn an sich und ihre schönen Lippen heranlassen würde. Kurz bevor er sie berühren konnte, zuckte sie zurück. „Hey!“

„Schon gut“, murmelte er. „Ich wollte ja auch nicht dich verführen.“

Er zwinkerte ihr zu und deutete dann mit dem Kopf auf Vivi, die ins Streicheln ihrer Haare vertieft war.

Caleigh lachte, was für ihn wie eine wunderschöne Melodie klang.


 

❤

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Adventskalender – Tag 3

December 3, 2019December 2, 2019 larasfedernLeave a comment

Tag 3 des Adventskalenders und somit Kapitel 3 für euch. Habt viel Spaß mit dem dritten Teil von “Ein Macho als Muse”.

Neues Cover Ein Macho als Muse

Eure Lara


 

Kapitel 3

 

„Das ist einfach die Höhe!“, zischte Caleigh empört, als der Lockenkopf selbstgefällig lachend hinter der nächsten Ecke verschwand.

Der Typ hat doch tatsächlich meine Tasche durchwühlt.

Hoffentlich hatte er nur ihren Vibrator, den ihre beste Freundin ihr vor ein paar Monaten zum zweiunddreißigsten Geburtstag geschenkt hatte, entdeckt.

„Ihr Schlüssel, Frau Winter.“

Caleigh sah zum Rezeptionisten auf. Ein „Danke“ war der Gesamtsituation nicht angemessen, sodass sie einfach nach dem Zimmerschlüssel griff und mit ihrer Tasche davonstiefelte.

„Sie müssen in die erste Etage! Sofort rechts. Zweite Tür“, rief Benny ihr noch hinterher.

Einen Daumen in die Höhe gestreckt verschwand auch sie aus dem Foyer – erst einmal hatte sie genug von den Menschen auf diesem Weingut. Es war völlig untypisch für sie, aber sie freute sich auf die Ruhe in ihrem eigenen Zimmer. Außerdem konnte sie dann auch die Handgriffe üben, mit der sie den attraktiven Taschenwühler bei nächster Gelegenheit auf den Mond befördern würde.

 

Eine halbe Stunde später kroch Verzweiflung ihren Hals hinauf und sie hielt es keine Sekunde länger mehr vor dem Word-Dokument aus, in dem sich furchtbar holzige Sätze aneinanderreihten.

Überhastet ließ sie ihren Laptop auf dem kleinen Hotelschreibtisch zurück, schnappte sich ihr nahezu nutzloses Smartphone und eilte die Treppe hinunter ins Erdgeschoss, wo sie andere Menschen wusste. Selbst die Hirsche in Paarungsstimmung waren besser, als die Beklemmung, die sie in ihrem einsamen Zimmer beschlichen hatte. Da nahm sie sogar den frechen Lockenkopf in Kauf. Außerdem galt es nur noch eine Viertelstunde zu überbrücken, dann würde das Seminar beginnen. Das würde sie doch wohl schaffen …

 

Caleigh hatte die Hartnäckigkeit des blonden Taschenschnüfflers unterschätzt.

Kaum hatte sie den Frühstückssaal betreten, startete er seine Belagerung: „Ich hab mich noch gar nicht vorgestellt.“

Zuckersüß erwiderte sie sein Schauspieler-Lächeln. „Macht nichts.“

„Mein Name ist Noah. Wie heißt du?“

„Ich kann mich nicht erinnern, dass wir uns das Du angeboten hätten.“

„Ach, kein Ding, du kannst mich gerne duzen. Wein?“

„Du trinkst einen Cabernet Sauvignon dieses Jahrgangs aus der Flasche? Hast du etwa auch den Korken reingeschoben, anstatt ihn zu ziehen?“

Er schmunzelte angriffslustig.

Caleigh erkannte die Vorlage, die sie ihm geboten hatte und fuhr auf: „Den dummen Spruch kannst du dir sparen.“

„Warum? Reinschieben ist ein schönes Wort.“

„Aber keins, das ich von dir hören will.“

„Du kannst also Gedanken lesen?“

Caleigh leckte sich über die Lippen. „Sicher.“

„Dann sag mir, warum ich hier bin.“

Sie schaute sich seine hochgradig geschmackvoll ausgesuchte Kleidung an. „Du bist jedenfalls nicht auf der Suche nach deiner femininen Seite.“

Noah schmunzelte. „Schon wieder richtig. Meine weibliche Seite und ich stehen in gutem Kontakt.“

Caleigh zog die Augenbrauen hoch. „Das lasse ich jetzt mal so stehen. Geh einfach wieder zu den anderen Höhlenbewohnern zurück.“

Wie auf ein Stichwort brandete von den TV-Guckern eine neue röhrende Grunzwelle heran.

Caleigh näherte ihre Hand Noahs Schulter an, um ihn lässig zu tätscheln und ihn in Richtung Terrasse zu verlassen. Doch im selben Moment, in dem ihre Hand seinen Körper berührte, wünschte sie sich schon, sie hätte es nicht getan. Denn unter dem Shirt trug dieser indiskrete Typ wirklich unfassbar heiße Haut und massige Muskulatur.

Ihr Puls wallte unkontrollierbar auf, während sie an die frische Luft hinaustrat. „Was war das denn?“, fragte sie sich flüsternd.

„Die Begrüßung ist in fünf Minuten, Püppchen“, hörte sie ihn noch rufen.

Püppchen? Caleigh knallte die Tür hinter sich zu und hielt sich am Geländer der Terrasse fest. Sie hoffte inständig, dass Noah nicht sah, dass ihre Knie plötzlich zittrig waren.

Was war es, das dieser Blondi an sich hatte? Er brachte spielerisch ihre zornige Seite hervor und von seinem Körper ging ein böser Zauber auf sie aus – sie hätte ihre Finger gerne tiefer in seinem warmen Fleisch vergraben.

Wie alt ist er überhaupt?

Vorsichtig schaute sie noch einmal zurück. Er stand noch an der Terrassentür und beobachtete sie mit gefährlich intelligentem Blick.

Sie wedelte mit der Hand, damit er endlich verschwand. „Wie soll ich hier drei ganze Tage überstehen?“

Caleigh ärgerte sich über das Zittern in ihrer Stimme und tippte aus purer Verzweiflung einen zweiten Hilferuf in ihr Handy:

 

Ehrlich, Elfi, das Ganze hier ist nicht mehr lustig. Lass mich heimkommen! Ich kriege das alles wieder hin! Melde dich!

 

Der Ladekreis drehte und drehte sich, während Caleigh inständig hoffte, ihre Verlegerin endlich zu erreichen.

Schließlich gab sie es auf, den Bildschirm immer wieder zu aktivieren, um zu sehen, ob die Nachricht rausgegangen war. Mit einem letzten sehnsüchtigen Blick in die beschauliche Weite stahl sie sich zurück in den Essenssaal.

 

Die Seminarleiterin war offensichtlich bereits zu ihrer Hirschherde hinzugestoßen. Jedenfalls war nun der Fernseher aus und ein rothaariger Sport-Hippie stand in der Mitte des Raumes.

„Hey, Caleigh, neben mir ist noch Platz!“

Sie schüttelte den Kopf und setzte sich dennoch auf den einzigen leeren Stuhl neben Noah. „Du hast echt Nerven“, flüsterte sie ihm zu. „Woher kennst du meinen Namen?“

„Stand vorne in deinem Kalender.“

Ihr wurde heiß vor Entrüstung. „Du impertinentes A–“

„Hallo, liebe Gruppe!“, flötete die Seminarleiterin in diesem Augenblick.

Weiß Gott, wenn sie nicht Elfriede im Nacken gehabt hätte, die dieses vermaldeite Seminar zur Auflage gemacht hatte, ihre Bücherreihen nicht zu verlieren, sie wäre Noah in diesem Augenblick an die Gurgel gegangen.

Aber dann ist alles verloren.

Der Gedanke kühlte sie ab.

Dann dauerte es noch ein paar Atemzüge, aber schließlich gelang es ihr, ihrem Sitznachbarn nicht das Fell über die Ohren zu ziehen.

„Mein Name ist Vivi“, rief der Hippie. „Ich begrüße euch ganz herzlich zu diesem Intensiv-Kreativ-Seminar. Das werden ganz großartige drei Tage!“ Die rothaarige Lady lachte ausgelassen und nickte jedem in der Runde aufmunternd zu.

Doch Caleigh war trotz ihrer Beherrschung nicht nach Friede, Freude, Eierkuchen zumute. Sie funkelte Noah von der Seite an und fauchte düster: „Glaub mir, das kriegst du zurück, wenn wir alleine sind.“

„Ich freu mich drauf, Schneckchen!“

„Wir beginnen mit der Partner-Verkündung!“ Vivis fröhliche Stimme stand in surrealem Kontrast zu Caleighs Laune.

Aber ein Gedanke tröstete sie: Der Tiefpunkt ist bereits erreicht – schlimmer kann es nicht mehr werden.

 

Es konnte noch schlimmer werden.

„Da hat man schon kein Glück und dann kommt auch noch Pech dazu“, murmelte sie.

Noah grinste sie mit seinem schönen Mund an. „Hey, Partnerin! Gut, dass ich schon so viel über dich weiß. Das ist ein gutes Omen für die nächsten Tage!“

„Du bist einfach unerträglich. Aber das weißt du sicher.“

„Unerträglich unwiderstehlich?“ Er lachte voller Zufriedenheit sein Hollywood-Lächeln.

 


 

Bis Morgen ❤

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Adventskalender – Tag 2

December 2, 2019December 1, 2019 larasfedernLeave a comment

Neues Cover Ein Macho als Muse

Das zweite Türchen meines Adventskalenders öffnet sich und gibt dir Kapitel 2 von “Ein Macho als Muse” frei.

Viel Spaß ❤

 


 

Kapitel 2

 

Noah stellte die Weinflasche weg, von der er bisher nur einen kleinen Schluck gekostet hatte, und setzte sich auf die Couch, die etwas weiter entfernt vom Fernseher war, um erste Notizen zu machen. Benny gab ihm einen High Five, als er nun an ihm vorbei joggte, um hinter Caleigh her zu kommen.

Bisher hatte Noah nur Fotos von ihr gesehen. Sein Auftraggeber hatte ihm einige persönliche Bilder zur Verfügung gestellt. Aber sie nun live und in Farbe zu erleben, hatte ihn – das musste er sich eingestehen – etwas auf dem Konzept gebracht. Caleigh hatte wunderschöne Augen, hellbraun und so schlau, dass man sich nackt fühlte. Ihr Vater war als amerikanischer Soldat in Deutschland stationiert gewesen und hatte ihr eine kaffeebraune, wunderschöne Haut vererbt. So waren auch ihre dunklen Haare, die bis zu ihren schlanken Schultern reichten, leicht gekräuselt.

Trotz seiner Überwältigung sprangen sofort Noahs inneren Prüfsysteme an, um den ersten Eindruck von ihr genau zu analysieren, und eines stand für ihn gleich fest: Caleigh Winter war eine durch und durch faszinierende Person. Ihre gerade Haltung, ihre selbstsichere Präsenz und ihr wunderschönes Gesicht hatten eine Wirkung, die nur Menschen mit sehr viel Charisma in ihm auslösten. Sie war eine Vollblutfrau, die allerdings sofort auf seine Provokationen angesprungen war – Caleighs Nerven lagen also blank.

Noah lächelte und spürte, dass dieses Engagement Geschichte schreiben würde. Er hatte sowas im Gefühl. Caleigh war eine harte Nuss, aber sicher würde es sich lohnen, sie zu knacken. Immerhin hatte er genügend Informationen über sie, um sie zur Weißglut zu treiben – und genau da, wollte er sie haben … Vielleicht würde es ihn in Anbetracht seiner spontanen Sympathien für sie etwas Überwindung kosten, aber für Mitleid mit ihr war er nicht gerufen worden. Dieser Punkt war seinen Auftraggebern zufolge lange überschritten. Und längst ging es für Caleigh beruflich ums nackte Überleben.

Noah ließ sein Notizbuch in seiner Hosentasche verschwinden und klopfte den anderen Jungs zum Abschied auf die Schultern. „Bis später“, rief er ihnen zu und schlenderte zu seinem Zimmer im ersten Stock hinauf.

 

Auf der kleinen Couch in seinem Raum wartete schon ein Präsent: Eine geschmackvolle Reisetasche von Michael Kors.

„Was hast du denn so eingepackt, faszinierende Caleigh?“, fragte er lächelnd und öffnete langsam und genussvoll die fremde Ledertasche.

 

Eine halbe Stunde später, trug er das durchsuchte Präsent zur Rezeption hinunter, wo Caleighs kraftvolle Stimme das alte Gemäuer erfüllte: „Was soll das bedeuten, das Telefon ist kaputt?“

„Geht halt nicht mehr“, nuschelte Benny.

„Was ist, wenn es brennt? Oder jemand schwer verletzt ist?“

Noah blieb auf der letzten Stufe stehen und genoss Caleighs Anblick. Sie stemmte ihre Hände in ihre schlanke Taille und feuerte aus ihren hellbraunen Augen Blitzsalven auf den armen Benny ab. Ihre königsblaue Seidenbluse umschmeichelte ihren schlanken Körper und mit ihren schwarzen Lederstiefeln stampfte sie hin und wieder wie ein wilder Stier auf den Boden.

Caleigh Winter war eine Frau, die zu allem bereit war, die für sich einstand und sich zu wehren wusste. Das war wirklich sexy und ließ Noah in Vorfreude auf die Herausforderungen der kommenden Tage zur Rezeption streben.

„Das Telefon ist kaputt?“, fragte er beiläufig und lehnte sich an die Rezeption.

„Äh … ja“, stammelte Benny.

Caleigh fuhr zu ihm herum. „Wenn Sie bitte einen Moment warten würden, ich muss hier etwas klären.“

„Schön“, sagte Noah schulterzuckend.

„Danke“, fauchte sie und nahm wieder Benny unter Beschuss: „Ich will den Chef sprechen!“

Benny zuckte mit den Schultern. „Naja, der bin ich …“

„Wie bitte?“ Caleighs Rehaugen weiteten sich.

Noah schmunzelte. Herrlich! Er mochte es, wenn ihre kühle Fassade Risse bekam und bröckelte. Denn was sich hinter ihren eisigen Mauern verbarg, war der Schatz, auf den er angesetzt worden war.

„Ich könnte Sie mit dem Fahrrad ins Dorf fahren“, bot Benny an. „Da ist die Polizeiwache.“

„Sie sind voll wie eine Haubitze und können nicht einen Fuß vor den anderen setzen. Wie wollen Sie mich mit dem Fahrrad fahren?“

Benny lachte etwas scheel und Noah entschied, einzuschreiten, ehe Caleigh ihm die Augen auskratzen konnte.

„He, Ben. Ich hab was auf meinem Zimmer gefunden, was nicht mir gehört.“

Schwungvoll wuchtete er die Michael Kors Tasche auf die Rezeption und brachte Caleighs Züge endgültig zum Entgleisen.

„Woher haben Sie meine Reisetasche?“

Noah hob unschuldig die Hände. „Muss ein Hotelmitarbeiter für meine gehalten haben. Sie stand einfach in meinem Zimmer.“

Insgeheim freute er sich natürlich, dass Caleigh ihm diesen Einblick in ihre Privatsphäre ermöglicht hatte, so hatte er noch mehr, was er gegen sie verwenden konnte, und er war schon gespannt, in welche seiner Fallen sie noch tappen würde. Natürlich würde er das Aufkommen nach ihrem Fall so weich wie möglich gestalten. Er war immerhin als Gentleman erzogen worden. Jetzt hieß es jedoch vorerst, das Feld zu räumen, um ihr die Zeit zu geben, anzukommen.

„Ich bin wieder im Frühstücksraum, Benny.“

Caleigh nickte er breit grinsend zu. Kurz überlegte er, ob er schon das erste Geschütz abfeuern sollte … und entschied sich dafür – mit einer Frau wie Caleigh musste man mit harten Bandagen in den Ring steigen: „Netter, hellblauer Begleiter. Vielleicht stellst du mich dem batteriebetriebenen Freund ja mal vor.“

Als sie nach Luft schnappte, machte Noah sich lachend davon. Caleigh wusste es nicht, aber das war schon die zweite Runde, die an ihn ging. Aber das befriedigte ihn kaum – er war nur mit dem K. o. zufrieden.


 

Habt eine schöne Zeit ❤

Bis Morgen, eure Lara

 

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2013 Erscheinen des Pferdebuches "Feenfuchs und Feuerkuss" in Zusammenarbeit mit Juliane Körner (http://www.amazon.de/Feenfuchs-Feuerkuss-Lariane-Westermann-ebook/dp/B00DPLI0C6/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1401875258&sr=8-1&keywords=feenfuchs+und+feuerkuss).

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