73. Feder – Immer wieder die Südpfalz

Ihr Lieben,

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das da oben (auf dem Fahrrad), das bin ich. Die Lara. In Barbelroth. Ich freue mich, dass ihr den Weg zu meinem Blog gefunden habt.

Und nun am besten hier entlang:

Ho, ho, ho.

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Heiligabend rückt näher. Für die Last-Minute-Shopper unter uns ist das vielleicht überraschend, aber die liebe Petra Hirsch vom Maximilians in Landau hat das Weihnachtsfest schon langfristig kommen sehen und eine Aktion ins Leben gerufen, die einfach toll ist: Die Erste Pfälzer Blogparade. 

Da meine Liebesroman-Federn aus der Süd-Pfalz stammen (Pfälzische Liebe), habe ich das Glück, an dieser Blogparade teilnehmen zu dürfen (ein dickes Danke geht hier noch an die liebe Bina, die Petra und mich bekannt gemacht hat ❤ ). Ich habe mich dazu entschieden, euch mit Auszügen aus den beiden Romanen einen Eindruck zu vermitteln, was die Südpfalz für mich bedeutet. Denn aufgewachsen bin ich zwar im Ruhrgebiet, aber in der Pfalz, wo die Familien meines Mannes und mir herstammen, habe ich schon eigene kleine Liebeswunder erlebt.

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Schaut mal, wie es Caleigh,der Protagonistin von “Ein Macho als Muse” bei der Ankunft in der Südpfalz ergeht:

“Angenehme Kühle kletterte an Caleighs Beinen hinauf, während sie ihren Wagen über die Gebirgsautobahn steuerte. Der Tag hatte sehr warm begonnen, doch seitdem sie die hochgelegenen Bereiche der Strecke hinunter in die Südpfalz erreicht hatte, fiel das Thermometer ihres Autos stetig ab. Es war wenig los auf den Straßen, aber als sie nun den Hunsrück hinabfuhr, nahm sie den Fuß vom Gas. Eigentlich liebte Caleigh es, ihren Nissan auszufahren, aber jetzt war sie dafür viel zu unkonzentriert.

Was hat Elfi nur mit mir vor?

Seit Monaten hatte sich das Verhältnis zu ihrer Chefin Stück für Stück verschlechtert. Zu Beginn ihres gemeinsamen Weges waren sie einander nicht von der Seite gewichen, hatten nach der Arbeitszeit sogar noch die Abendstunden zusammen verbracht, um zu essen und Pläne für den Verlag zu schmieden. Aber daran war nun nicht mehr zu denken. Der Abstand zwischen Elfriede und ihr war mit den Jahren groß und größer geworden, die Momente, in denen sich die Blicke trafen kürzer, die Bande, die sie hielten, dünner. Caleigh überlegte: Wann habe ich Elfi zuletzt richtig angeschaut?

Mittlerweile war es so kompliziert zwischen ihnen. Enttäuschte Erwartungen auf beiden Seiten. Misstrauen.

Langsam wurde das Gelände neben der Autobahn flacher und die eingebaute Navigation leitete sie auf die A65. Die Felder, die vorbeiflogen, wurden weiter, die Greifvögel auf den Zäunen häufiger, die Farben satter.

Zuerst merkte Caleigh es nicht, aber gerade als sie Richtung Landau Süd von der Autobahn abfuhr, wurde ihr das Gefühl von unerwarteter Sicherheit bewusst. Langsam ließ sie den Blick schweifen. Kilometer weit zogen sich die Weinberge über die hügelige Landschaft. Geordnet, in Reih und Glied standen die knorrigen Reben da und trugen fleißig ihre Früchte. Die Gänge zwischen den Pflanzen taten sich in klarer Linie auf und schlossen sich wieder, wenn der Augenblick vorbei war. Wie lange Tunnel wirkten diese Pfade auf Caleigh, an deren Ende wohl Unergründliches wartete. Und so, wie sich die Wege der Weinberge vor ihr öffneten, so schwang auch in ihrem Kopf eine Pforte auf. Ein Schaudern überkam Caleigh und mit einer Entschlossenheit, die ihr früher immer gehört hatte, atmete sie die viele Wochen alte Beklemmung fort von ihrer Brust. Elfriede hatte vielleicht Schreckliches mit ihr vor, aber sie würde sich nicht kampflos geschlagen geben. Niemals.” (Auszug aus “Ein Macho als Muse”)

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In “Paula und der Mann aus Stein” schwingen die Schwierigkeiten mit, die das Dorfleben mit sich bringen können. Aber genau wie ich, liebt die Protagonistin Paula es, auf dem Trifels ihren Gedanken freien Lauf zu lassen:

“Der nächste Tag kam schnell, obwohl Paula die halbe Nacht nicht geschlafen hatte. Müdigkeit steckte ihr in den Knochen und sie musste schneller in die Pedale treten, um Jonathan nicht davonfahren zu lassen. Ihr Sohn hatte es an diesem Pfingstmontag eilig und war getragen von seiner Vorfreude auf ihr rituelles Snickers-Vorfrühstück auf dem Trifels, wo sie ihm die Geschichte von Richard Löwenherz erzählte, der einst in der Burg zu Annweiler gefangen gehalten worden war. 

Jonathan liebte es, durch die alte Festung aus rotem Naturstein zu streifen und leise flüsternd ihre Erzählungen über den englischen König häppchenweise zu wiederholen. Und sie wiederum liebte es, ihn dabei zu beobachten, zu sehen, wie seine Augen aufleuchteten, wenn er an Krone und Schwert in den großen Schaukästen vorbeitappte, wie er die Treppen des Festsaals hinauf und hinunter wanderte. Doch wie so vieles im Leben hatte dieser Moment auch etwas Trauriges an sich, denn sie wusste, dass ihr lieber, feinfühliger Sohn so gerne in die Ritter-Geschichten eintauchte, weil er sich insgeheim vorstellte, dass sein Vater ebenfalls ein Krieger war, der die Welt bereiste, um Abenteuer zu finden. Paula stellte sich Greg auch gerne auf Burg Trifels vor: In Ketten gelegt in einem Verlies. Naja. In einem trockenen Verlies. Mit Halbpension vielleicht. 

Jonathan kam wieder zu ihr zurück gestreunt, lachte sie an, während das Zwielicht des Burginneren sein Gesicht in Schatten legte, und sagte: „Ich bin froh, dass wir an Feiertagen nicht mehr in die Kirche gehen.“ 

Paula strich ihm eine Strähne seines braunen Haares aus der Stirn. „Es ist schön hier, nicht?“

Jonathan nickte, er kam genauso gerne her wie sie. „Und dann muss ich mir nicht die doofen Kommentare von den anderen anhören.“

Paula runzelte die Stirn. Aufmerksam beobachtete sie, wie ihr Sohn mit den Schultern zuckte und sich abwenden wollte. Aber sie wollte wissen, ob er selbst in der Kirche mit den Lästereien konfrontiert worden war. „Welche Kommentare, Sonnenschein?“ 

„Ach, Mama, du weißt schon … Lass uns jetzt lieber hochgehen.“ 

Jonathan wollte schon ins oberste Stockwerk flitzen, da hielt sie ihn noch einmal an der Hand fest. „Auch, wenn es dich vielleicht schon nervt, das von mir zu hören“, sagte sie und schaute ihn durchdringend an, „aber du musst dazu stehen, wer du bist, wie du bist … wie wir sind.“ 

Jonathan legte den Kopf schief. „Ich weiß doch, dass ich nichts Falsches mache.“

„Richtig, du tust niemandem weh, nur weil du dich gerne mit Dingen beschäftigst, die andere vielleicht komisch finden.“

„Nein. Aber Freunde habe ich so bisher auch nicht gefunden.“ 

Paula zuckte zusammen, ein Schaudern überkam sie, aber gerade, als sie Jonathan an sich ziehen wollte, um ihn zu trösten, horchte sie auf seine Melodie – sie war fröhlich. Vollkommen überrascht, erkannte Paula, dass ihr Sohn scheinbar noch genügend Geduld hatte, um auf einen Freund zu warten. „Sonnenschein“, flüsterte sie, „ich wünsche mir, dass das Universum dir den besten aller Kumpel schicken wird. Der dich nimmt, wie du bist. Der dich zu schätzen weiß.“ 

Jonathans gelbes Leuchten wurde intensiver, als er nun einen Schritt auf sie zu machte, seine kindliche Hand an ihre Wange legte und lächelnd sagte: „Das wünsche mir für dich auch, Mama.“ 

Paulas leise Tränen der Ergriffenheit versiegten erst, als sie sich an das Geländer der Dachterrasse der Burg lehnte, ihren Blick weit über das grüne, fruchtbare Land streifen ließ und ihre Seele sanft in die Auen hinabsinken konnte, um unbeschwert wieder zu ihr zurück zu kommen.

Sie liebte es hier oben einfach. Mit ihren Großeltern, die sie praktisch aufgezogen hatten, war sie oft hier gewesen, als ihr Vater gegangen und ihre Mutter langsam daran zerbrochen war.

„Hier oben ist alles immer gut, oder?“, fragte sie Jonathan.

Er sah zu ihr herüber und nickte schließlich. „Es sieht schön aus, wenn du glücklich bist.“

Paula schluckte. Sie wollte nicht schon wieder weinen. „Ja“, presste sie tapfer hervor. „Dies hier ist einer der wenigen perfekten Orte der Welt.“ (Auszug aus “Paula und der Mann aus Stein”)

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Wer sich noch weiter über meine “Pfälzische Liebe” ein Bild machen möchte, darf mich gerne auf facebook oder instagram besuchen. Außerdem freue ich mich immer sehr über Fragen, die ihr mir gerne schreiben drüft hier oder per Mail an: lara.kalenborn@gmx.de

Die schöne Nachricht für mich als Ruhrpottlerin ist, dass ich in wenigen Tagen schon wieder Südpfalzluft schnuppern darf. Zu Weihnachten geht’s wie jedes Jahr zum 2. Feiertag nach Barbelroth ❤ Und dann gibt’s auch endlich wieder den Lieblingskuchen meines Mannes:

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Jetzt würde ich euch gerne noch einladen, bei den anderen tollen, tollen Beiträgen der Ersten Pfälzer Blogparade vorbeizuschauen. Hier findet ihr alle Teilnehmer gelistet: https://www.maximilians-landau.de/pfaelzer-blogparade/

Viel Spaß!

Und herzlichen Dank noch einmal an Petra – du hast das klasse organisiert!

Eure Lara

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2 thoughts on “73. Feder – Immer wieder die Südpfalz

  1. Eine echte “Pottlerin” schreibt über die Pfalz 🙂

    Und dann auch noch mit dem Titel “Pfälzische Liebe”… – Liebe Lara, das MUSS in unsere “Erste Pfälzer Blogparade”.
    Daher freue ich ich sehr, dass Du unseren Adventskalender mit einem ganz neuen Thema bereicherst.

    Ich wünsche dir noch mehr kleine Liebeswunder. Und eine schöne Weihnachts-Zeit mit deiner Familie hier in der Pfalz.

    Ich freue mich auf ein persönliches Kennenlernen….

    Herzlichst
    Petra

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