Gedichte

Ich habe gerade erst die Lyrik für mich entdeckt. Durch einen Wettbewerb, der mich zum Schreiben eines Gedichtes über unseren wunderschönen Stadtteil Steele veranlasst hat. Das Gedicht über Steele findet ihr im Buch “Neulich in Steele” von Frau Polberg.

Platz finden sollen hier aber auch alle anderen Gedichte, die meinem Federkleid davonflattern:


Ein paar Zeilen, die meinem schwermütigen Ich entkommen sind:

All diese Gründe, glücklich zu sein

 

All diese Gründe, glücklich zu sein,

fressen dich auf, doch wahre den Schein,

trage den Schmerz, es geht schon vorbei,

Sonne, geh unter, Seele, sei frei.

 

Kein Pfad ist hier mehr verschlossen,

dein Geist, dein Sinn weise und offen,

dein Herz aber, es ist nicht im Takt,

deine Haut liegt offen, verletzlich, nackt.

 

Vieles gab Kraft, du trugst großen Mut,

nun führen die Bahnen schweres Blut,  

Kopf hoch, Kind, dies ist nicht dein Grabe,

nur eine nächste, tiefe Narbe.


Ein Gedicht, das gerne ironisch verstanden werden darf:

Hallo, mein depressives Du

 

Schwere Lider, lass sie besser zu,

du armes und depressives Du.

Zwei Gläser Wein und ein schwerer Kopf,

Trotz Tinder kein Deckel für den Topf.

 

Schnelles Essen und ein High-Tec-Bild,

bloß zum besten Hashtag hoch gedrillt,

Dann bei Instagram kurz abgecheckt,

zum Glück kein: Wie hat es denn geschmeckt?

 

Doch du, du ganz armes Depri-Du,

hättest gern ein Like, und noch dazu,

echte Menschen, die lieb und auch gern,

deine hochjauchzende Wärme wärn.


Ein Gedicht, das meine Amazonen Romane kleidet:

Die Amazone

Vayas Kind, Erbin von Göttlichkeit,

trägt wallende Feindschaft im Blut,

stiehlt Efesans Reitern Lebenszeit,

denn Mutters Rose gibt ihr Mut.

Die Haut aus Perlmutt so glühend stark,

doch nur durch seinen Tod gefeit:

Dringt ihre Kraft dem Skythen ins Mark,

ruft ihr Gift zur letzten Ewigkeit.

Lara Kalenborn